Sie kaufen bewusst ein, bevorzugen nachhaltige Bio-Lebensmittel und möchten wissen, wie die Produkte hergestellt worden sind, bevor sie in Ihren Einkaufswagen dürfen?
Dann bieten Ihnen Siegel eine gute Orientierungshilfe bei der Kaufentscheidung. Sie informieren zum Beispiel darüber, unter welchen Bedingungen Obst und Gemüse angebaut, wie Tiere gehalten und Lebensmittel und Textilien verarbeitet werden.
Allerdings gibt es heute zahlreiche Bio- und Nachhaltigkeitssiegel mit unterschiedlich strengen Kriterien für die Zertifizierung.
Unser Wegweiser führt Sie sicher durch den Siegel-Dschungel: Erfahren Sie auf einen Blick, was die unterschiedlichen Zertifizierungen im Detail bedeuten.
Das V-Label ist eine international geschütze und anerkannte Marke zur Kennzeichnung veganer und vegetarischer Produkte.
Es erleichtert Verbrauchern, die tierfreie Produkte suchen, die Auswahl auf den ersten Blick. Man erkennt sofort, ob das gesuchte Produkt den Wünschen entspricht.
Folgende Kriterien werden dabei stets eingehalten:
Das Siegel Veganblume gilt als internationaler Standard. Vergeben wir sie durch die Vegan Society England.
Im deutschsprachigen Raum wird die Vegan Society durch die Vegane Gesellschaft Österreich mit Sitz in Wien vertreten.
Damit Produkte das Gütesiegel erhalten, müssen bestimmte Standards erfüllt sein:
Das Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltung (KAT) zeigt an, dass die Eier in verarbeiteten Produkten wie Kuchen, Eierlikör oder Nudeln nicht von Käfighennen stammen.
Nur Legebetriebe mit Freiland- oder Bodenhaltung, die Teil des KAT-Qualitätssicherungssystems sind und die zusätzlichen Tierschutz-Anforderungen erfüllen, dürfen das Siegel verwenden.
Das Tierschutzlabel FÜR MEHR TIERSCHUTZ kennzeichnet Produkte tierischen Ursprungs, die nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes erzeugt wurden.
Danach muss den Tieren die Möglichkeit gegeben werden, ihrem arteigenen Verhalten besser nachzukommen:
Mit Label Rouge wurde bereits 1965 auf Veranlassung französischer Geflügelproduzenten ein amtliches Gütesiegel geschaffen.
Es wird im Auftrag des französischen Landwirtschaftsministeriums an überwiegend kleinbäuerliche Betriebe vergeben, die hohen Wert auf eine traditionelle und naturnahe Tierhaltung legen.
Dass Alnatura mehr als Bio ist, zeigt auch der Einsatz für das Tierwohl.
Ein Beispiel ist die Bruderküken-Initiative: Alnatura arbeitet ausschließlich mit Bio-Bauern zusammen, die die männlichen Nachkommen der Legehennen nicht als Eintagsküken töten. Stattdessen wachsen die Bruderküken artgerecht in speziellen Aufzuchtbetrieben zu Bio-Masthähnen heran. Ihr Fleisch wird für Suppen und Babygläschen verarbeitet.
Bio-Ei ist nicht gleich Bio-Ei! Die Kunden erhalten von Alnatura nur Eier, für die keine Küken getötet wurden, und die Bauern einen fairen Preis, mit dem sie nachhaltig wirtschaften können. Diese Initiative ist nur ein Beispiel, warum die Bio-Lebensmittel von Alnatura etwas Besonders sind und hervorragend zur Philosophie von Globus passen.
Die Business Social Compliance Initiative (BSCI) ist eine Initiative der Handelsvereinigung Foreign Trade Association (FTA), in der Handels- und Herstellerunternehmen vertreten sind.
Die Aufgabe von BSCI ist es, Instrumente und Verfahren für ein europäisches Programm zu Sozialstandards (European Business Social Compliance Programme) für den Import- und Einzelhandel zu entwickeln und fort zu schreiben.
Die Initiative verfolgt somit das Ziel, weltweit die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mitglieder der BSCI verpflichten sich zur Anwendung des BSCI-Verhaltenskodex in ihrer Lieferkette. Die Lieferanten werden mindestens alle zwei Jahre durch unabhängige Prüforganisationen kontrolliert.
Die BCSI ist eine Mitgliedsinitiative. Das Siegel ist nicht auf Produkten zu finden. Man kann die BCSI nicht mit Umwelt- und Sozialsiegel vergleichen, die auf Zertifizierung beruhen.
RSPO steht für „Roundtable of Sustainable Palm Oil“, also Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl.
Für den Anbau von Palmöl, des weltweit wichtigsten Pflanzenöls, werden häufig Regenwälder gerodet – mit massiven Auswirkungen auf die Umwelt: Lebensräume der Menschen und Tiere vor Ort wurden zerstört, die Böden ausgelaugt, der Klimawandel vorangetrieben.
Um dem Einhalt zu bieten, stellt das RSPO-Siegel zum Beispiel folgende Kriterien:
Das UTZ Siegel ist global stark vertreten und zertifiziert Plantagen wie Unternehmen nach den Kriterien:
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) wurde von internationalen Standardorganisationen gegründet.
Das Siegel setzt sich für eine umweltverträglichere und sozial verantwortliche Textilproduktion ein. Es kennzeichnet einen weltweit einheitlichen, kontrollierbaren, sozialen und ökologischen Standard. Textilprodukte, die das Siegel kennzeichnet bestehen daher aus mindestens 70 Prozent biologisch erzeugten Naturfasern. Die gesamte textile Produktionskette wird dabei unabhängig zertifiziert. Alle Produkte sind zudem rückverfolgbar und können in deiner öffentlichen Datenbank geprüft werden.
Das Siegel Öko-Tex Standard 100 zertifiziert Textilien von Babykleidung bis Heimtextilien.
Geprüft werden die Textilien von der Internationalen Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textil- und Lederökologie auf Schadstoff-Rückstände.
Das Siegel der Rainforest Alliance steht für soziale und ökologische Standards im konventionellen landwirtschaftlichen Anbau.
Kriterien sind:
ASC steht für Aquaculture Stewardship Council und wurde 2009 gegründet, um nachhaltige Standards für Aquakulturen zu etablieren.
Das ASC-Siegel ist ein Pendant zum MSC-Siegel.
Die Kriterien für die Zertifizierung sind ein Kompromiss zwischen Umweltverbänden und der Industrie.
Darunter fällt ein geeigneter Standort der Aquakultur für die jeweiligen Zuchtfische mit entsprechender Wasserqualität. Antibiotika dürfen nur unter medizinischer Überwachung an erkrankte Tiere verabreicht werden.
FSC steht für „Forest Stewardship Council®“ und wurde 1993 in Folge des Umweltgipfels von Rio ins Leben gerufen.
Er garantiert nach zehn weltweit gültigen Prinzipien, dass Holz- und Papierprodukte mit dem FSC-Siegel aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen.
PEFC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes", also ein "Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen" und sichert als transparentes und unabhängiges System weltweit eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
In Deutschland sind rund zwei Drittel der Wälder PEFC-zertifiziert.
Schon 1978 wurde das Siegel in Deutschland eingeführt und kennzeichnet umweltfreundliches Büromaterial, Haushaltszubehör sowie ökologisch unbedenklichere Elektrogeräte wie Notebooks, Monitore, PCs, Drucker, Kopierer und Peripheriegeräte.
Kriterien für die Vergabe des Logos sind abhängig von der Produktgruppe zum Beispiel:
Wir sind stolz darauf, dass wir für das Globus-Kundenmagazins mio wie auch für das Globus-Faltblatt ein 100 Prozent-Recyclingpapier mit dem Blauen Engel verwenden.
Stabile, faire Preise für die Erzeuger, langfristige Handelsbeziehungen und Schutz der Arbeitnehmerrechte – dies und mehr garantiert das Fairtrade-Siegel. Über 1,66 Millionen Bauern und Arbeiter profitieren heute weltweit vom Fairtrade-System, dessen einheitliches Siegel 2002 eingeführt wurde. Die Ursprünge der Fairhandelsbewegung gehen jedoch bereits in die 1950er Jahre zurück.
Produkte, die unter Fair Trade-Bedingungen hergestellt werden, erfüllen zum Beispiel folgende Standards:
Das MSC-Siegel garantiert Standards für nachhaltige Fischerei und wurde 1997 von der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) und dem Lebensmittelkonzern Unilever gegründet.
MSC steht für Marine Stewardship Council.
Die unabhängige Organisation hat weltweit bereits mehr als 300 Fischereien aus 36 Ländern zertifiziert. Eine Zertifizierung gilt maximal fünf Jahre lang. Jährlich finden Kontrollen statt.
Dabei müssen folgende Standards erfüllt sein:
Der mitgliederstärkste Anbauverband in Deutschland steht seit Beginn in den 1930er Jahren für die Förderung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit. Kennzeichnend für den Bioland-Anbau ist die Kreislaufwirtschaft, bei der Tierdünger aus eigener Tierhaltung für die Bodendüngung verwendet wird, sowie eine schonende Weiterverarbeitung der Rohstoffe.
Bioland legt außerdem Wert auf Regionalität, nur deutsche Betriebe und solche aus Südtirol werden zertifiziert.
Die Standards sind im Vergleich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien für das EU-Bio-Siegel strenger:
Das deutsche staatliche Bio-Siegel (sechseckiges Zeichen) wurde 2001 eingeführt.
Dieses zeichnet in Deutschland Lebensmittel und andere Produkte aus, die den Kriterien der EG-Öko-Verordnung genügen.
Es dient zur Orientierung der Verbraucher in Deutschland. Es kann für alle Bio-Produkte verwendet werden, die gemäß EG-Öko-Verordnung erzeugt, verarbeitet oder in die EU importiert worden sind.
Das Siegel steht gemäß der EU-Gesetzen allen Verwendern offen, die Bio-Produkte vermarkten.
Es ist nicht für deutsche Erzeuger oder Verarbeiter reserviert. Unternehmen die es nutzen wollen, müssen registriert sein.
Zur Zeit nutzen circa etwa 5000 Unternehmen das nationale staatliche Bio-Siegel auf circa 77.000 Produkten. Die Datenbank mit den Registrierungen kann online eingesehen werden.
Die Verwendung des EU-Bio-Siegels ist seit 2012 verpflichtend.
Nach Anmeldung darf das deutsche staatliche Bio-Siegel auf freiwilliger Basis zusätzlich zum verpflichtenden EU-Bio-Siegel verwendet werden.
Das bekannteste Siegel besteht seit 2010 und hat das Ziel, biologische Landwirtschaft zu fördern.
Regelmäßige Kontrollen bei der Verarbeitung und Weiterverarbeitung von Bio-Importen durch staatlich anerkannte Kontrollstellen sind Pflicht.
Sie überprüfen mindestens einmal jährlich die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen.
Ein Produkt darf sich nur dann „Bio“ nennen, wenn mindestens 95 Prozent der folgenden Kriterien erfüllt sind:
Erfahren Sie mehr zum Thema Bio bei Globus .
Der zweitgrößte Bio-Anbauverband Deutschlands und Bioland ähneln sich in vielen Punkten, auch Naturland-Standards gehen über die des EU-Bio-Siegels hinaus.
Im Unterschied zu Bioland zertifiziert Naturland nicht nur Bio-Lebensmittel, sondern auch Öko-Textilien und Naturkosmetik. Pionierarbeit hat Naturland in der ökologischen Waldnutzung und Aquakultur geleistet.
Auch soziale Verantwortung ist von großer Bedeutung, das Naturland Fair-Zertifikat steht für international ökologisch und fair produzierte Lebensmittel.
Das Naturland-Siegel erfüllt folgende Kriterien:
ECOCERT ist eine Bio-Zertifizierung für Lebensmittel, Natur- und Biokosmetik sowie ökologische Wasch- und Reinigungsmittel.
Artikel, die diese Zertifizierung vorweisen sind zur Einhaltung folgender Aspekte verpflichtet:
Zudem sind folgende Aspekt für ECOCERT-zertifzierte Artikel verboten:
BDIH steht für den Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel.
Dieser sitzt in Mannheim und kümmert sich wie andere Verbände auch um naturkosmetische Standards.
Folgende Kriterien müssen für eine BDIH-Zertifizierung stets erfüllt sein:
Naturkosmetik-Produkte, die eine NATRUE-Kennzeichnung haben, garantieren, dass sie die höchsten Standards erfüllen.
Das NATRUE-Siegel hat zum Beispiel folgende Kriterien:
Die biologisch-dynamische Landwirtschaft geht auf die anthroposophische Weltanschauung Rudolf Steiners zurück und ist die älteste und konsequenteste Form ökologischer Landwirtschaft.
Der Kreislaufgedanke ist hier am stärksten ausgeprägt, Viehhaltung ist obligatorisch und es kommen selbst hergestellte Präparate aus Natursubstanzen für die Düngung zum Einsatz.
Kriterien für die Demeter-Zertifizierung sind:
Weitere Informationen zu demeter bei Globus finden SIe hier.
Global G.A.P ist ein weltweit angewendetes Qualitätssicherungs- und Zertifizierungssystem für die Landwirtschaft und der Name der Organisation, die dieses System definiert und überprüft.
Die Abkürzung GAP steht dabei für Good Agricultural Praxis, wörtlich übersetzt gute landwirtschaftliche Praxis.
Neben Pflanzenanbau und landwirtschaftlicher Nutztierhaltung werden auch Aquakulturen zertifiziert.
Bei der Zertifizierung wird von der Aussaat oder Fütterung über alle folgenden landwirtschaftlichen Tätigkeiten bis zum Zeitpunkt der Auslieferung der komplette Produktprozess berücksichtigt. Insgesamt arbeitet die Organisation mit mehr als 100 unabhängigen und anerkannten Zertifizierungsstellen zusammen.
International Featured Standards (IFS) bezeichnet verschiedene Lebensmittel-, Produkt- und Servicestandards. Im deutschen Handel ist der International Featured Standards Food (IFS Food) besonders für Hersteller von Eigenmarken wichtig.
Dieser wurde vom Hauptverband des deutschen Einzelhandels (HDE) gemeinsam mit Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels entwickelt und gewährleistet eine optimale Sicherheit Ihrer Produkte. Konkret setzt der IFS FOOD einheitliche Kriterien zum Beispiel für:
Das GS-Prüfzeichens stellt sicher, dass Produkte die Qualitäts- und Sicherheitsstandards des deutschen Produktsicherheitsgesetzes (kurz ProdSG) erfüllen.
Es findet sich auf einer Vielzahl an Geräten, zum Beispiel auf Wasserkochern und Rasieren.
Das GS-Zeichen garantiert dabei die Übereinstimmung mit technischen Normen, die Gebrauchstauglichkeit und die Umweltverträglichkeit.
Eine zugelassene, unabhängige Prüf- und Zertifizierungsstelle besichtigt regelmäßig den Produktionsbetrieb, untersucht Proben der Produkte und achtet auf die Qualitätssicherung.
Die SLG Prüf- und Zertifierungs GmbH zertifiziert Haushaltsgeräte, Gartengeräte und Werkzeuge und vergibt das FFU-Zertifikat und bescheinigt damit die Gebrauchstauglichkeit der Produkte: sie sollen benutzerfreundlich sein und bei einfacher Bedienung effektive Leistung bringen.
Geprüft wird daher die tatsächliche Anwendung unter genormten Bedingungen.
Dabei gibt es vier Hauptkriterien:
Das staatliche Siegel wurde 2009 ins Leben gerufen und zeichnet Lebensmittel aus, die ohne Gentechnik produziert werden.
Bei pflanzlichen Lebensmitteln bedeutet das Siegel, dass genveränderte Bestandteile noch nicht einmal in Spuren enthalten sein dürfen.
Bei Eiern, Milch oder Fleisch dürfen die Futtermittel maximal 0,9 Prozent genveränderte Bestandteile enthalten.