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Männerschnupfen

Gibt es den Männerschnupfen wirklich?

Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER, erklärt, was es mit der Männergrippe oder dem Männerschnupfen auf sich hat und ob diese wirklich existieren.

Mann mit Fieber im Bett

Männerschnupfen - Mythos und Wahrheit

Obwohl der Begriff meist humorvoll verwendet wird, beispielsweise wenn der Partner besonders wehleidig ist, deutet laut Günther jedoch Manches darauf hin, dass es den Männerschnupfen wirklich gibt: So erkranken Männer tatsächlich schneller an Bakterien oder Viren als Frauen. Dies sei in den unterschiedlichen Immunsystemen von Mann und Frau begründet. Während das weibliche Immunsystem tendenziell schneller auf Krankheitserreger reagiert und diese noch aggressiver bekämpft, scheint das männliche Sexualhormon Testosteron das Immunsystem zu unterdrücken. Das weibliche Östrogen fördere dagegen die Vermehrung von spezifischen Immunzellen zur Bekämpfung von Krankheitserregern.

Den Beweis dafür liefere eine Studie aus Baltimore, die in den USA nachweisen konnte, dass sich Viren in weiblichen Nasenzellen schlechter und langsamer verbreiteten als in männlichen. Als Grund dafür wird eine antivirale Wirkung des Östrogens vermutet, so dass Frauen eine Infektion in der Tat schneller zu überwinden scheinen als Männer, so Günther. Dennoch sei auch bei Frauen der Leidensdruck während einer Erkrankung nicht geringer, sondern könne aufgrund der starken Reaktion des Abwehrsystems sogar kräftezehrender für den gesamten Körper sein, so dass manche Frauen sich besonders elend fühlen. “Männer haben es aber dennoch ein wenig selbst in der Hand, wie häufig sie sich mit einer Erkältung anstecken. Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass Männer risikoreicher leben und sich auch seltener die Hände waschen als Frauen. Die Ansteckungsgefahr mit einem grippalen Infekt ist daher im Vergleich zu dem von Frauen erhöht, könnte aber durch angepasste Verhaltensmaßnahmen deutlich verringert werden,” sagt Günther.

Bildnachweis: Adobe Stock

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