Schmoren

Das Schmoren ist eine besondere Küchentechnik, die sich vom klassischen Braten oder Kochen stark unterscheidet. Das Fleisch wird nicht durch-, sondern lediglich angebraten, um Aromastoffe zu gewinnen. Sie sind beim weiteren Prozess des Garens in einem Sud wichtig. Schmoren dauert etwas länger und bedarf ein wenig Planung und Vorbereitung, um perfekt zu gelingen.

Wir erläutern in diesem Beitrag, wie das Schmoren – manchmal auch Braisieren genannt – funktioniert. Welche Fleischsorten und weitere Lebensmittel sind dafür geeignet? Benötigen Sie besondere Küchenutensilien zum Schmoren? Falls Sie noch nie etwas geschmort haben, eröffnen sich Ihnen völlig neue Geschmackserlebnisse. Die Küchentechnik hat sogar einen praktischen Nutzen. Sehr zähe, gewebereiche Fleischstücke, die beim Braten nicht gelingen, erhalten durch das langsame Schmoren die gewünschte Konsistenz.

Schmorfleisch in einen Form

Wie funktioniert das Schmoren?

Das Schmoren an sich besteht genau genommen aus zwei anderen Zubereitungsarten: dem scharfen Anbraten und Garen. Im ersten Schritt wird Fleisch Ihrer Wahl scharf in der Pfanne angebraten. Das hat den Hintergrund, dass sich durch das Anbraten Aromastoffe bilden. Diese entfalten beim folgenden Garprozess ihr Potenzial und führen zu dem leckeren Schmorgeschmack.

Nachdem das Fleisch auf diese Weise vorbehandelt wurde, wird es abgelöscht und kommt in siedende Flüssigkeit. Das passiert entweder auf dem Herd oder im Ofen, wofür Sie verschiedene Küchenbehältnisse brauchen. Für die Zubereitung auf dem Herd verwenden Sie einen großen Bräter mit Deckel. Darin drapieren Sie das Stück Fleisch im Sud. Die Temperaturen dürfen nicht zu hoch sein, lassen Sie das Gericht bei bis maximal 100 Grad Celsius köcheln. Bei der Backofen-Variante, gelingt Ihr Gericht bei rund 150 Grad Celsius Umluft im Schmortopf.

Die Zeit hängt stark vom Gericht und der Menge an Fleisch ab, die Sie schmoren möchten. Grob werden pro 1 bis 1,5 Kilogramm Fleisch etwa 1,5 bis 2 Stunden Schmorzeit angesetzt.

Was können Sie alles schmoren?

Klassischerweise werden eher große Fleischstücke geschmort. Hierfür sind Rind und Schwein prädestiniert, aber auch Schmorgemüse ist sehr beliebt. Beim Fleisch wandelt sich das Bindegewebe über die Zeit in Gelatine um. Deshalb eignen sich in erster Linie sehr zähe, faserige Stücke für diese Küchentechnik.

Schmorgut:

  • Rind, Schwein
  • Wild, Lamm
  • Gemüse, Pilze
  • Fisch (meist im Ganzen)
  • Typischerweise werden folgende stark durchzogene Fleischstücke geschmort: Schulter, Nacken, Bauch, Keule und Bein, Rippe.

    Als Schmorbeilage können Zwiebeln, Pilze, verschiedenes Gemüse und diverse Gewürze genutzt werden. Geflügel eignet sich nur bedingt zum Schmoren, weil alle mageren Bestandteile wie eine Hühnerbrust austrocknen.

    Worin das Stück Fleisch schmoren soll, ist ebenfalls eine Frage des Gerichtes oder eigenen Geschmacks. Neben Wasser und Fonds ist Rotwein eine beliebte für den Vorgang des Schmorens. Der entstandene Bratensaft bildet im Nachgang die ideale Grundlage für intensive Soßen.

    Braten mit Gemüse

    Typische Schmorgerichte

    Der Schmorbraten ist wohl das bekannteste Gericht, das auf diese Weise hergestellt wird. Darüber hinaus werden Ragouts vom Kalb oder Gemüseragouts so zubereitet. Gulasch gehört zu den Schmorgerichten, die mitunter besonders lange bei niedriger Hitze garen. Schmorgerichte werden gern in großen Mengen für viele Menschen vorbereitet. Bei dem Thema Geflügel ist das Schmorhuhn eine Variante. Schmorgerichte mit Fisch sind eher exotisch. So eignet sich geschmorter Fisch für eine Zubereitung mit süßer Karamellsoße. Ein typischer Schmorfisch ist der Thunfisch oder Tintenfisch.

    Ein Klassiker ist die beliebte Rinds- oder Schweineroulade, die als Festtagsgericht aufgetafelt wird. Insbesondere was die Zugaben beim Schmoren angeht, sind etliche Varianten im Umlauf. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren.

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