Insel-Brauerei

Insel-Brauerei

Seltene Biere für echte Insel-Momente.

Bestimmt geht die Geschichte der Brauerei so, dass einer auf Rügen aus Winterlangeweile, als keine Touristen über die Strandpromenade schlenderten, angefangen hat, zuhause zu brauen. Das schmeckte dann ganz lecker und so beschloss er, sein Bier zu verkaufen. Aber: Denkste!

Tatsächlich hat Braumeister Markus Berberich die Insel-Brauerei 2014 gegründet, nachdem er zuvor zwanzig Jahre lang die Geschicke der Brauerei Störtebeker drüben auf dem Festland in Stralsund geleitet hatte. Und sein Konzept ist so klar wie kalte Küstenluft: „Wir machen seltene Biere aus der Flaschenreifung. Und zwar nur das. Wir machen uns völlig frei von Dingen, die es schon gibt und gehen einen eigenen Weg.“ Gose, Tripel, Saison. Stout, Farmhouse Ale, East Coast IPA. Alle mit super viel Charakter, mit Ecken, Kanten und Wiedererkennungswert – nicht nur dank der einzigartigen Papierverpackung der Flaschen.

Insel-Brauerei Biere am Strand

Eine Besonderheit bei der Herstellung der Inselbiere ist die offene Gärmethode. Außerdem werden bei jedem Bier jeweils zwei unterschiedliche Hefen eingesetzt. In einer konventionellen Brauerei hingegen wird nur mit einer Hefe gebraut und das Bier gärt in riesengroßen Tanks. Auch bei der Reifung setzt die Insel-Brauerei, wie erwähnt, auf eine traditionelle Methode: die Flaschenreifung.

Globus war zu Gast bei der Insel-Brauerei und hat einmal hinter die Kulissen geschaut. Erfahre mehr über die Biere von der Ostsee.

Fünf Insel-Biere zum Kennenlernen

Insel-Brauerei East Coast IPA

East Coast IPA

Das East Coast IPA steht sinnbildlich für deinen Drang nach Freiheit: leuchtend orange, naturbelassen und überwältigend fruchtig. Dabei spielt es den komplexen Duft des Chinook-Hopfens voll aus – saftige Grapefruit, intensive rote Beeren umrahmt von würzigen Noten, die dem Bier Struktur geben und kaum wahrnehmbare Bitternoten hinzufügen.

Inselbrauerei Überseehopfen – India Pale Ale

Überseehopfen IPA

Intensiv fruchtig, zugleich trocken und knackig herb. Der japanische Hopfen sorgt für einen schönen Duft nach Kokos, Litschi und Zitronengras. Ein IPA im besten Sinne – single hop, ursprünglich und überraschend. Passt gut zu Meeresfrüchten, pikanter, asiatischer Küche und Curries.

Insel-Brauerei Baltic Stout

Baltic Stout

Diese Kreation der Rügener Craftbierexperten zeigt sich im Glas tiefschwarz mit beeindruckender Schaumkrone. Dazu gesellt sich ein verführerischer Duft nach Schokolade und Mokka. Dank einer ordentlichen Portion Röstmalz ist es wunderbar vollmundig und dabei cremig-weich. Passt gut zu so verrückten Dingen wie Bitterschokolade, Pflaumenkuchen, Zimtrollen, gegrillter Banane, Praline.

Inselbrauerei Surfers Summer Ale

Insel-Brauerei Surfer Summer Ale

Das Surfers Summer Ale besticht optisch mit einer hellen Bernsteinfarbe und einer feinporigen, weißen Schaumkrone. Tropisch-fruchtiger Duft steigt in die Nase, der Trunk ist saftig, mild und fruchtig. Das perfekte Bier für die Sommerfrische oder nach dem Ritt auf der perfekten Welle.

Insel Brauerei Insel Kap

Insel-Brauerei Insel Kap

Fans von dunklen, cremigen Bieren kommen mit dem Insel Kap voll auf Ihre Kosten: pechschwarz im Glas strömt dir der Duft von Espresso entgegen – dabei schön trocken und erfrischend.

GLOBUS zu Besuch bei der Insel-Brauerei

Eine leichte Brise weht uns um die Nase, als wir nach unserer Zugfahrt quer durch Deutschland das kleine Dorf Rambin auf Rügen erreichen. Fünf Minuten vom Bahnhof entfernt entdecken wir ein modernes, mit Holz verkleidetes Gebäude, das die Aufschrift „Insel-Brauerei“ trägt. Hier sind wir richtig! Koyka Stoyanova, die zertifizierte Biersommelière des Hauses, bittet uns hinein. Kaum schließen sich die Türen hinter uns, finden wir uns eingehüllt in einen herrlich malzigen Duft. Direkt im Eingangsbereich liegt der Verkostungs- und Verkaufsraum, gleichzeitig können wir den Insel-Brauern live über die Schultern schauen.

„Hier gibt es viel zu entdecken, schaut euch gern um“, begrüßt uns Brauereigründer Markus Berberich. Eine lange Theke, über der zwei große Sudkessel thronen, Barhocker in Form von Kronkorken und die ungewöhnliche Beleuchtung – eine Eigenkreation aus Bierflaschen – schaffen ein Ambiente, in dem wir uns auf Anhieb wohlfühlen.

Hopfen

Nordischer Geschmack

Markus Berberich bittet uns nach oben zu den beiden Sudkesseln. Bevor die Hopfendolden in den Kesseln landen, nimmt er eine Handvoll und lässt uns daran schnuppern. „Einer der Gründe für den einzigartigen Geschmack unserer Biere liegt darin, dass wir ausschließlich Naturdoldenhopfen und Spezialmalze verwenden. Für jedes Bier nehmen wir andere Sorten“, erklärt er uns. Spezialmalze aus Gerste, Weizen, Hafer und Roggen, die überwiegend aus dem maritimen Ostseeraum stammen, sorgen für die samtweiche bis cremige Textur der Biere. Durch die unterschiedliche Röstung der Malze ergeben sich spannende Duftspiele, die von Espresso bis hin zu Bitterschokolade reichen. „Als ich mich dazu entschlossen hatte, eine neue Brauerei aufzubauen, musste ich mir die Frage stellen, warum der Kunde ausgerechnet mein Bier kaufen soll“, erzählt der Geschäftsführer. „Die einzige Antwort darauf war für mich das besondere Geschmackserlebnis. Also kombinierte ich das Beste aus jeder Braumeistergeneration und jedem Land und entwickelte meine ganz eigene Brauphilosophie.“ Wesentliche Merkmale dafür sind die offene Gärung und die Flaschenreifung.

Gaerprozess Insel-Brauerei

Offen gegoren, in der Flasche gereift

Die Hefe in einem Bier bewirkt die Gärung. In einer konventionellen Brauerei findet dieser Prozess in großen Gärtanks statt. Hierbei wird der Zucker in der Würze innerhalb von fünf bis acht Tagen zu Alkohol und Kohlenstoffdioxid vergoren. Je nach Hefesorte und Würzerezeptur ergibt die Gärung schließlich untergäriges oder obergäriges Bier. Das sogenannte Jungbier wird anschließend in große Lagertanks gefüllt. Hier wird nachgegoren: Der noch vorhandene Zucker wird in Alkohol umgesetzt. Die Lagertanks sind üblicherweise gasdicht verschlossen, sodass das entstehende Kohlenstoffdioxid nicht entweicht und als Kohlensäure im Bier gebunden wird. In der Insel-Brauerei ist das anders: „Unsere seltenen Biere gären in flachen, offenen Gärwannen. Nur so können die obergärigen Hefen ganz ohne hydrostatischen Druck ihr komplexes Duft- und Geschmackspotenzial entfalten“, erklärt uns der Brauerei-Inhaber.

Insgesamt durchlaufen die Inselbiere drei Gärschritte: die Hauptgärung in den offenen, flachen Wannen, die Nachgärung in Tanks für die erste Anreicherung mit CO2 und zuletzt die Gärung in der Flasche. „Durch die traditionelle Methode der Flaschenreifung erreichen wir eine einzigartige Geschmackstiefe. Dafür reifen die Biere nach der Abfüllung für mindestens zehn Tage bei 25 Grad Celsius in der temperierten Reifekammer. Die Flaschenreifung garantiert Sauerstofffreiheit in der abgefüllten Flasche und ist in Verbindung mit dem Naturpapier als Lichtschutz die Garantie für den Frischegeschmack“, so Markus Berberich. Die Naturpapierumwicklung aus FSC-zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft hat der studierte Braumeister selbst entworfen.

Eine Besonderheit bei der Herstellung der Inselbiere ist die offene Gärmethode. Außerdem werden bei jedem Bier jeweils zwei unterschiedliche Hefen eingesetzt. In einer konventionellen Brauerei hingegen wird nur mit einer Hefe gebraut und das Bier gärt in riesengroßen Tanks.

Neben den verschiedenen Getreidesorten wird auch das Wasser von der Insel bezogen und in der Brauerei aufbereitet. Zertifizierte, regionale Rohstoffe und eine umweltschonende Herstellung sind Markus Berberich wichtig. „Wir leben von der Natur, also sollten wir ihr auch etwas zurückgeben.“

Verschiedene Bierflaschen der Insel-Brauerei

Über Seeadler, Kraniche und Wale

Die Baltic-Serie, deren Produktion wir heute begleiten, beinhaltet insgesamt sechs verschiedene Biere. Auf den fertigen Flaschen findet man die Bilder von Seeadlern, Kranichen und Walen. „Alle abgebildeten Tiere leben hier. Wir möchten dadurch eine Verbindung zu Rügen herstellen und ein Bewusstsein für unsere Umwelt schaffen“, erzählt uns der Brauereigründer. Doch was ist in so einem Baltic Gose eigentlich drin und warum ist da ein Buckelwal auf der Verpackung? Biersommelière Koyka Stoyanova erklärt: „Gose ist ein traditioneller deutscher Bierstil, der leicht säuerlich ist und mit Salz hergestellt wird. Meersalz zu nehmen, lag nahe und so ist unsere ganz eigene Version der Gose entstanden. Mit Bière-Brut-Hefe gebraut, eignet sich das Bier perfekt als Aperitif.“ Wir sind neugierig und probieren. Bereits der erste Schluck verrät uns: Das ist kein gewöhnliches Bier! Es schmeckt frisch, lecker und erinnert uns mehr an Wein als an Bier. Eben ein ganz besonderer Genuss. Während wir unser Baltic Gose genießen, erzählt uns Markus Berberich, wie es zu der besonderen Verpackung des Biers kam: „Die Idee für dieses Bier und den Wal auf der Verpackung entstand aufgrund von Buckelwal-Sichtungen in der Ostsee. Die haben sich aus der Nordsee in die Ostsee verirrt und für viel Aufruhr hier auf der Insel gesorgt.“ Das veranlasste den kreativen Brauereibesitzer schließlich dazu, sich einem Umweltschutzprojekt zu widmen. Mit dem Baltic Gose unterstützt die Brauerei die Entwicklung einer Sichtungsapp für das Deutsche Meeresmuseum, die bei der Zählung von Schweinswalen und anderen Meeressäugern in der Ostsee hilft. Im letzten Jahr hat sich das Brauereiteam bereits gemeinsam mit dem WWF für den Schutz des Seeadlers engagiert, passend zum Seeadler-Motiv auf dem Baltic Ale.

Bar in der Insel-Brauerei

Aus Leidenschaft für Bier und Insel

In unserem Gespräch wird immer wieder deutlich, wie wohl sich Markus Berberich auf der Insel fühlt. Seit über 20 Jahren lebt der Familienvater auf Rügen. Im Jahr 2015 erfüllte er sich dann seinen lang ersehnten Traum von einer eigenen Brauerei und für ihn war trotz des außergewöhnlichen Standorts klar: „Das will ich nur hier machen.“ Globus war einer seiner ersten Kunden, worauf der Inhaber, der ursprünglich aus dem Saarland kommt, besonders stolz ist.

Was ihn und seine 24 Mitarbeiter verbindet, ist die Leidenschaft für gutes Bier. Ob es die neue Mitarbeiterin aus den USA ist, die für das Vorstellungsgespräch via Skype aufgrund der Zeitverschiebung um Mitternacht aus dem Bett steigt, oder Koyka Stoyanova, die in ihrem Urlaub Bierfestivals auf der ganzen Welt besucht – der Spaß am Brauen steht bei allen an erster Stelle. Und die Biere des Brauereiteams sind nicht ohne Grund bereits mehrfach international ausgezeichnet worden. Für uns steht nach dem Besuch in der Insel-Brauerei fest: Ob fruchtig, erfrischend oder herausfordernd experimentell, die 19 verschiedenen Genussbiere laden zum Entdecken einer ganz neuen Geschmackswelt ein.

Dies könnte dich auch interessieren

Impressum

Datenschutz

Privatsphäre-Einstellungen