Die aus Frankreich stammende Traube Cabernet Sauvignon ist die am häufigsten angebaute Rebsorte der Welt. Dem Anbaugebiet Bordeaux verhalf sie zu Weltruhm. Ihr Name wurde jedoch erst in der neuen Welt berühmt.
Die Traube Cabernet Sauvignon wurde in Frankreich bereits im Jahre 1635 urkundlich erwähnt. Ihren Namen verdankt die Rebe dem Cabernet Franc und dem Sauvignon Blanc. Aus einer natürlichen Kreuzung dieser beiden Trauben entstand das intensive Gewächs. Von diesen beiden Sorten hat die Traube nicht nur den Vor- und Nachnamen, sondern auch ihre wichtigsten Eigenschaften geerbt: Sie zählt zu den sehr spät reifenden Rebsorten und ihre Frucht enthält besonders viele Kerne, Farbstoffe und Tannine. Dadurch erhält der Wein seine kräftige und tiefrote Farbe. Als sehr gehaltvoller Wein eignet er sich wunderbar für den Barrique-Ausbau und verspricht ein großes Lagerpotenzial. Typisch für die Traube ist außerdem der intensive Geschmack von schwarzen Johannisbeeren (Cassis) und ein Aroma von grüner Paprika.
Ähnlich wie die Säure beim Riesling bleibt dieser Charakter unabhängig von Klima und Bodenbedingungen in allen Ausbaustufen stark ausgeprägt. Einen reinsortigen Cabernet Sauvignon in der Blindverkostung zu erkennen ist daher meist gar nicht so schwierig.
In Bordeaux spielte Cabernet Sauvignon eine große Rolle beim Siegeszug der edlen französischen Tropfen. Jedoch war die besondere Traube dort in erster Linie eine von mehreren Zutaten für den großen roten Bordeauxwein. Gemeinsam mit Merlot, Cabernet Franc oder Malbec wird sie dort in langer Tradition zu absoluten Spitzengewächsen komponiert. Solo durfte sie ihre wunderbaren Eigenschaften eigentlich erst weit entfernt von ihren Heimatrebstöcken unter Beweis stellen.