Weißweinetiketten richtig lesen

Weinetiketten lesen und verstehen

Schauen Sie beim Weinkauf meist etwas ratlos auf die Etiketten und am Ende landet einfach die schönste Flasche im Einkaufswagen? Damit Sie sich in Zukunft besser im Rebenwald zurechtfinden, zeigen wir Ihnen, wie Sie die wichtigsten europäischen Etiketten einordnen können.

Deutsche Gründlichkeit

In Deutschland gibt es Pflichtangaben, die auf jedem Weinetikett enthalten sein müssen: der Erzeuger beziehungsweise Abfüller, der Jahrgang, das Anbaugebiet, der Alkoholgehalt sowie der Flascheninhalt. So weit so gut, aber was sind beispielsweise „Ungeheuer“ oder „Assmanshäuser Höllenberg“? Bei vielen Weinen – vor allem bei besonderen Tropfen – werden außerdem die Lagen angegeben, und diese haben in Deutschland nicht selten sehr skurrile Namen … Außerdem findet sich in Deutschland meist die Rebsorte auf dem Etikett. Zusätzlich gibt es vom Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) ein klares Klassifizierungssystem: Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein. Diese Begriffe stehen für die unterschiedlichen Abstufungen der Reifegrade der Trauben zum Zeitpunkt der Ernte. Je später die Trauben geerntet werden, umso mehr Restzucker enthält der Wein in der Regel. Eiswein wird beispielsweise sogar so spät im Jahr geerntet, dass die Trauben bereits kurz gefroren waren. Zusätzlich wird in Deutschland häufig die Geschmacksrichtung angegeben. Also entweder trocken, halb-trocken, lieblich oder feinherb.

Das französische Etikett lesen

Ein französisches Weinetikett ist wiederum ganz anders aufgebaut. Während in Deutschland in aller Regel die verwendete Traube prominent platziert ist, sucht man diese in Frankreich meist vergeblich. Die Franzosen kennen ihre Weinregionen nämlich sehr gut und wissen einfach, welche Trauben dort jeweils angebaut werden. Im Fokus steht daher der Name des Weins während der Erzeuger, zum Beispiel „Baron Philippe den Rothschild“, klein ganz unten auf dem Etikett zu finden ist. Dazu werden die Anbaugebiete bei Spitzengewächsen sehr spezifisch angegeben. Wer sich nicht sehr gut auskennt, muss hier meist kurz recherchieren.

Die Interpretation des italienischen Etiketts

Die italienischen Etiketten ähneln häufig denen der Franzosen. In großen Buchstaben findet sich meist der Name des Weins oder das Anbaugebiet. Auch hier wird die Rebsorte häufig nicht angegeben. Denn wirklich jeder auf der Welt müsse doch ganz selbstverständlich wissen, dass beispielsweise ein Chianti hauptsächlich aus Sangiovese besteht … Die Namen der Anbaugebiete sind jeweils geschützt und die Weine müssen neben der geographischen Herkunft auch verschieden weitere Kriterien erfüllen. Die kontrollierten Ursprungsbezeichnungen enthalten dabei auch gleichzeitig verschiedene Qualitätsstufen, von vino da tavola, über IGT, heute auch IGP, DOC bis zu DOCG (Denominazione di origine controllata e garantita) – der höchsten Kategorie.

Kurz und knapp: Österreich

Auch wenn Österreich eine vielfältige und lange Weintradition hat, sind die meisten Etiketten dort ganz einfach und übersichtlich gestaltet: In der Regel finden sich auf der Vorderseite der Erzeuger und Rebsorte. Fertig!

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