Brei ist ja schön und gut – aber nach und nach wird das, was die Großen auf dem Teller haben, immer spannender. Wie gut, dass ab dem zehnten Monat die Einführung der Familienkost auf dem Plan steht. Ermuntern Sie Ihren kleinen Suppenkasper – und machen Sie sich auf ein kleines oder großes Chaos am Tisch gefasst.
Als Einstieg können Sie Ihrem Kind mundgerechte Stücke von Bananen, Avocados, Erdbeeren, Mangos, gegarten Kartoffeln oder gekochtem Ei anbieten – kurz gesagt alles, was die Kleinen mit ihren zahnlosen Kauleisten problemlos zerdrücken können. Nicht alles wird im Bauch landen. Oft spielen Babys mit ihrem Essen, lutschen daran oder nehmen es nach dem Kauen wieder in die Hand. Ihr Kind möchte Sie damit nicht ärgern. Vielmehr versucht es die Speisen mit allen Sinnen zu erleben. Umso besser, dass es Lätzchen gibt, die das Chaos auffangen.
Zögern Sie nicht, Ihr Kind auch mal mit Besteck hantieren zu lassen – natürlich unter Beaufsichtigung und mit Kinderbesteck. Für die Kleinen ist es wahnsinnig spannend, diese unbekannten Gegenstände zu erkunden. Später können Sie Ihr Kind mithelfen lassen und zum Beispiel gemeinsam eine Banane schneiden. Loben und bestärken Sie es dabei reichlich – so wächst und gedeiht das Selbstbewusstsein Ihres Lieblings. Ebenso wichtig sind aber auch klare Grenzen: zum Beispiel, wenn das kleine Energiebündel beginnt, mit Essen zu werfen oder es mit voller Absicht den Teller vom Tisch fegt.
Was das Kindchen nicht kennt
Seien Sie geduldig, falls Ihr Kind gewisse Nahrungsmittel verweigert. Wissenschaftler vermuten, dass hier die Steinzeitinstinkte bei den Kleinen noch sehr aktiv sind: Unbekanntes Essen bedeutet ein Risiko und das gilt es besser zu vermeiden. Da hilft nur Geduld. Bieten Sie Lebensmittel immer und immer wieder an – Geschmäcker ändern sich bekanntlich, besonders bei den Kleinsten in dieser aufregenden Lebensphase. An einem Tag sind Kartoffeln der Renner, am nächsten Tag werden sie komplett verschmäht. Alles ganz normal.Und selbst wenn Ihr Kind seit Tagen nichts anderes essen möchte als trockene Nudeln, bleiben Sie ruhig und machen Sie sich keine Sorgen. Der Körper eines Kleinkinds weiß instinktiv, was er an Nährstoffen braucht, und wird sich diese früher oder später holen. Sollten Sie sich Sorgen machen oder ist die Ernährung über lange Zeit sehr einseitig, sprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt.
Wenn die Augen größer sind als der Magen
Auch wenn Ihr Schatz am liebsten wie die Großen essen möchte: Viele kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten sind am besten für den Nachwuchs-Gourmet. Denn obwohl sich der Energiebedarf Ihres Kindes aufgrund des Wachstums erhöht, ist der Magen noch zu klein, um große Portionen aufzunehmen. Fünf kleine Mahlzeiten am Tag sind daher ideal. Achten Sie besonders darauf, dass Sie eine große Bandbreite an gesunden Lebensmitteln anbieten. Und nicht vergessen: Sie sind das Vorbild für Ihren kleinen Entdecker – greifen Sie also auch öfter mal zum Apfel statt zur Schokolade.
Am einfachsten ist es, sich an der Ernährungspyramide zu orientieren. Das heißt: Wasser und ungesüßte Tees sollte Ihr Kind reichlich zu sich nehmen, ebenso wie Obst und Gemüse. Mehrmals täglich dürfen Getreideprodukte auf dem Speiseplan stehen, einmal täglich Milchprodukte. Fleisch, Fisch und Eier maßvoll genießen und ein- bis zweimal in der Woche auf den Teller bringen. Und auch wenn Kinder Süßes und Deftiges lieben: Zuckerreiche, stark gewürzte und fettreiche Lebensmittel wie Süßigkeiten, Pommes frites, Chips oder Pizza sollten die Ausnahme sein. Dann bleibt auch der Ausflug in die Eisdiele etwas Besonderes!