„Fruchtzucker“ – klingt positiv und erinnert an frische Äpfel oder Beeren. Klar, Obst ist gesund. Aber gilt das auch für Fruchtzucker? Wir klären auf, was Fructose überhaupt ist, und verraten, was es mit Fruchtzuckerunverträglichkeit sowie -malabsorption auf sich hat. Wie äußert sich ein Zuviel an Fructose? Welche Nahrungsmittel enthalten wenig Fruchtzucker? Und wie erkenne ich fructosefreie Produkte? Die wichtigsten Fakten gibt es bei uns im Überblick.
Im Zusammenhang mit Fructose gibt es unterschiedliche Arten von Unverträglichkeit.
Nicht immer, wenn von Fructoseintoleranz gesprochen wird, ist diese auch wirklich der Grund für Beschwerden. Viel verbreiteter ist die „Malabsorption“, also die schlechte Aufnahme von Fruchtzucker.
Zum Vergleich: Laut dem Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) haben drei von zehn Menschen eine Fruktose-Malabsorption. An einer angeborenen („hereditären“) Fruktoseintoleranz leidet aber nur einer von 20 000.
Mit einer Fructoseintoleranz muss vollständig auf den Fruchtzucker verzichtet werden. Hier gilt neben dem Vermeiden von vielen Obst- und einigen Gemüsesorten vor allem der Blick auf die Inhaltsstoffe von verarbeiteten Lebensmitteln. Nicht nur freie Fructose, sondern auch andere Formen bereiten dem Darm Schwierigkeiten: zum Beispiel Saccharose (Haushaltszucker), Inulin, Sorbit, Invertzucker und Honig.
Anders ist es bei einer Fructosemalabsorption. Häufig haben Menschen, die daran leiden, eine bestimmte Toleranzgrenze, bis zu der sie Fruchtzucker vertragen. Umgehen Sie Nahrungsmittel, die mit „natürlicher Fruchtsüße“ und ähnlichem werben. Auch kalorienreduzierte und Diabetikerprodukte enthalten häufig Fructose als Zuckeraustauschstoff. Halten Sie die Augen offen nach Herstellern, die sich darauf spezialisiert haben, Fructose zu vermeiden.
Diverse Beschwerden im Magen-Darm-Trakt können Anzeichen für eine Malabsorption von Fruktose sein:
Darüber hinaus sind weitere Symptome möglich, wenn der Körper dauerhaft zu viel Fruktose erhält. Unverdaute Fruktose bindet sich nämlich im Dickdarm an die Aminosäure Tryptophan, die zur Herstellung des Glückshormons Serotonin gebraucht wird. Die Folge: Dauerhafter Überkonsum von Fructose kann zu depressiven Verstimmungen und auch zu Schlafstörungen führen.
Liegt eine angeborene Fruktoseintoleranz vor, dann zeigt sich diese schon im Säuglingsalter, sobald andere Nahrung als Muttermilch gefüttert wird. Die Symptome sind dann wesentlich drastischer als bei einer Malabsorption und reichen von Erbrechen über Unterzucker bis hin zu Schockzuständen.
Wer nach dem Verzehr fructosehaltiger Lebensmittel häufig an Blähungen und anderen Magen-Darm-Beschwerden leidet, kann beim Arzt feststellen lassen, ob eine Malabsorption vorliegt. Das geschieht durch einen einfachen Atemtest: Auf nüchternen Magen trinkt der Patient eine Fruchtzuckerlösung. Dann pustet er in Abständen mehrfach in ein Messgerät, das den Wasserstoffgehalt des Atems ermittelt. Normalerweise sollte keine nennenswerte Menge an Wasserstoff im Atem enthalten sein. Wird aber die Fruktose nicht im Dünndarm aufgenommen, sondern im Dickdarm bakteriell verarbeitet, dann entstehen Gase – unter anderem Wasserstoff. Die Wasserstoffmoleküle gehen ins Blut über und werden über die Lunge abgegeben, sodass sie sich im Test nachweisen lassen.
Ganz anders gehen Ärzte vor, wenn ein Verdacht auf angeborene Fruktoseintoleranz besteht. Das Trinken der Fruchtzuckerlösung könnte bei betroffenen Patienten schwere Schockzustände hervorrufen. Die hereditäre Fruktoseintoleranz kann ein Gentest nachweisen.
Von fructosefreien Produkten spricht man, wenn diese weniger als 0,5g Fructose beinhalten. Von fructosearmen Pordukten spricht man, wenn diese weniger als 3g Frucstose enthalten.
Obwohl die meisten Obstsorten und Süßigkeiten Fructose enthalten, muss bei einer Unverträglichkeit nicht völlig auf süße Speisen verzichtet werden. Zuckerarten wie Glucose (Traubenzucker), Maltose (Malzzucker) oder Laktose (Milchzucker) gelten als gut verträglicher Ersatz und lassen sich in unterschiedlicher Form verwenden.
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