In Nepals erstem Demeter-Betrieb stellen biodynamische Kleinbauern aromatische Ayurveda-Tees und Räucherstäbchen mit Heilwirkung her. Diese erhalten Sie in Ihrem Globus-Markt.
- von Elena Philipp -
Für den deutschen Agronomen ist seine Tätigkeit in Nepal eine Berufung, die sich in der Herstellung der Tees und der weltweit ersten Demeter-zertifizierten Räucherstäbchen nicht erschöpft. Die Marke Nepali Gardens und die dahinter stehende „One World“-Initiative sind weit umfassender angelegt: Ein Ziel ist der Erhalt der nepalesischen Biodiversität.
Biologischen Reichtum wie in den drei Höhenzonen des Landes findet man selten auf der Welt. Bedroht ist diese Vielfalt durch das Handeln skrupelloser Großhändler, die das Verlangen einer wachsenden indischen Mittelklasse und des Westens nach Ayurveda-Produkten zu befriedigen suchen und die nepalesischen Kleinbauern zum Raubbau an der Natur verleiten.
In den Höhenlagen des Himalaya ist Nahrung knapp, ein auskömmlicher Erwerb nicht gesichert. „Die verarmte Landbevölkerung ist dabei, unkontrolliert alles abzurupfen“, erzählt Peter Effenberger. Langfristig eine wirtschaftliche Perspektive für die Kleinbauern und landlosen Tagelöhner der Region zu schaffen, war und ist daher ein zentrales Anliegen für den deutschen Agrarwirt und seinen Partner, den nepalesischen Entwicklungsexperten Shyam Hada. Von Beginn an bot das Duo den Kleinbauern höhere Preise für die Rohstoffe – und zahlte den Frauen die gleichen Löhne wie den Männern: „Nur wenn sie genug zum Leben verdienen, können die Bauern ihre Kinder in die Schule schicken“, erklärt Peter Effenberger das Entwicklungsziel. Maxime des Handelns ist für ihn die Hilfe zur Selbsthilfe: „Wir möchten die Bauern ermächtigen, ihre schwierige Lebenssituation selbst zu verbessern.“
Mit „One World – a learning Center“ haben Effenberger und Hada auf ihrer 1996 gegründeten Farm eine Bildungsinitiative ins Leben gerufen. Die Mitarbeiter und die Mitglieder der angegliederten landwirtschaftlichen Kooperativen, die mittlerweile 600 Familien umfasst, erwerben Demeter und Bio-Wissen sowie Englischkenntnisse. Und sie werden zu Lieferanten für Heilkräuter aus nachhaltigem Eigenanbau und zertifizierter Wildsammlung ausgebildet.
Mit dieser Initiative wollen Peter Effenberger und seine engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreiter globale Ungerechtigkeiten ausgleichen: „Wenn der Preis für einen Ölwechsel beim Auto in Deutschland dem Halbjahreseinkommen eines nepalesischen Bauern entspricht, dann stimmt etwas nicht“, bringt der Agronom das Ungleichgewicht auf den Punkt. „Ich möchte an dem Unwesen der machtgetriebenen Gier keinen Anteil nehmen und lieber etwas zurückgeben, eben mein Herz und Mensch-Sein leben“, benennt er seinen Antrieb.
Ethisch ausgerichtet ist Effenbergers Handeln. Verbunden hat er es mit ökonomischem Geschick: „Wir belassen die gesamte Wertschöpfungskette im Land.“ Anbau, Verarbeitung, Verpackung geschehen vor Ort in Handarbeit. Mit dem deutschen Vertriebspartner EMPORT eröffnet Nepali Gardens den lokalen Bauern den Zugang zum EU-Markt. Eine Initiative mit Modellcharakter. Global gedacht, lokal gemacht: Mit Weitblick und dem Auge fürs Detail sorgt Peter Effenberger dafür, dass Nepals Grün vielfältig und üppig bleibt.