Wer natürlich und schonend gepresste Säfte mag, wird Voelkel lieben! Die Naturkostsafterei aus dem niedersächsischen Wendland hat die Kunst des Saftpressens über Generationen hinweg perfektioniert – und übernimmt dabei Verantwortung für Mensch und Natur. mio hat das Familienunternehmen an der Elbe besucht.
Mit vielen kleinen Holzhäusern, einem „Küchencontainer“ zur täglichen Verköstigung und einer Terrasse mit Sonnensegel für das Mittagessen im Freien erinnern die Verwaltungsbüros der Naturkostsafterei Voelkel an ein idyllisches Ferienlager.
Die großen Produktions- und Lagerhallen lassen sich hinter den charmanten Hütten, die durch schmale Fußwege verbunden sind, nur schwer erahnen. Jurek Voelkel empfängt uns in einem der Holzhäuser und bietet uns erst einmal etwas zu trinken an.
Es ist – wie sollte es auch anders sein – Voelkel-Saft. Im Laufe unseres Gesprächs gerät Jurek Voelkel immer mehr ins Schwärmen über die Säfte und die Visionen des Unternehmens. Nach und nach serviert er uns an die zehn verschiedene Säfte – einer besser als der andere.
Nach der Verkostung geht es weiter: Gemeinsam laufen wir zu den Hallen hinüber, in denen die Säfte gepresst, gelagert und abgefüllt werden.
Als wir das fast 10 000 Quadratmeter große Tanklager betreten, ist die Luft von einem süßlichen Duft erfüllt. An einem der hinteren Tanks öffnet Jacob Voelkel ein kleines Ventil und lässt uns schnuppern: Der unverkennbar süße und intensive Duft von Äpfeln steigt uns in die Nase. „Die Menschen gehen davon aus, dass frisch gepresster Saft am besten ist und die meisten Vitamine hat. Doch er muss sich nach der Verarbeitung erst einmal beruhigen und sich drei Wochen im Tank von dem Produktionsprozess erholen“, erklärt Jacob Voelkel.
Das bedeutet sieben Millionen Liter Lagerkapazität, da aus den 250 Tonnen Obst und Gemüse täglich ausschließlich Direktsaft hergestellt wird. Ob Gemüsesäfte, komplett aus Bio- oder sogar Demeter-Landwirtschaft stammen. 98 Prozent der Lieferanten sind langjährige Anbaupartner aus aller Welt, wodurch Voelkel die ausgezeichnete Qualität der Rohwaren garantieren kann.
Der schonende Umgang mit Rohstoffen ist besonders wichtig, erläutert Jacob Voelkel: „Wir bewahren unsere Äpfel zum Beispiel nicht in Silos auf, da dort so gut wie keine Belüftung stattfindet. Und ein Produkt, das sorgsam gelagert wird, sollte auch schonend verarbeitet werden und unkompliziert zum Verbraucher gelangen. Die Frage ist doch: Wie viel Stress kann ich einem Produkt zumuten, ohne dass es an Geschmack einbüßt?“ Als wir schließlich ein paar Säfte frisch nach dem Abfüllen aus den Tanks verkosten dürfen, stellen wir fest: Die Ruhe tut den Voelkel-Säften zweifelsfrei gut!
Trotz der beachtlichen Größe des Unternehmens, das mittlerweile über 200 Mitarbeiter beschäftigt, merken wir: Man kennt sich hier – sogar sehr gut, ist vertraut und pflegt enge Beziehungen. Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass Voelkel ein Familienbetrieb nunmehr in vierter Generation ist. Alle vier Söhne von Geschäftsführer Stefan Voelkel haben ihre festen Aufgabenbereiche. Und das nicht aus familiären Verpflichtungen, sondern aus einer ehrlichen Begeisterung für das Unternehmen, wie uns alle bestätigen.
„Wir sind hier auf dem Hof aufgewachsen, haben im Herbst auf den Möhrenhaufen gespielt und die Apfelannahme der benachbarten Bauern überwacht, daraus entstand ein natürliches Interesse“, erzählt Jurek Voelkel. Während Jacob Voelkel als Geschäftsführer für das gesamte Werk verantwortlich zeichnet, ist
Jurek Voelkel, Geschäftsführer von Marketing und Vertrieb. Boris Voelkel führt die Geschäfte im Bereich des Einkaufs und steht in engem Kontakt zu landwirtschaftlichen Partnern auf der ganzen Welt.
David Voelkel hat seine Berufung in der Technik der Naturkostsafterei gefunden. Es scheint nicht schlicht eine Aufteilung von Aufgaben unter den Geschwistern zu sein, sondern vielmehr individuelle Freiheit und die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, sich auf seine Weise in den Betrieb einzubringen.
Die Familienmitglieder haben dabei nicht nur Interesse, frische Säfte zu produzieren, sondern vor allem auch an den Zusammenhängen, die damit einhergehen. Aus diesem Grund ist Voelkel Teil des Anbauverbands Demeter und setzt sich für die biodynamische Landwirtschaft ein. „Unser Unternehmen ist ein Katalysator, durch den Rohwaren laufen. Wir stellen dadurch Produkte her, die gut schmecken und gern gekauft werden.
Mit dem Erlös unterstützen wir Bauern, auf biodynamische Landwirtschaft umzusteigen“, erklärt Jurek Voelkel. „Wir sehen uns nicht nur als Saftverkäufer, sondern haben als Marktführer im Segment Biosäfte die Chance, etwas für das Allgemeinwohl zu tun. Was bringen uns Erträge aus Landwirtschaftsformen, die unseren Allgemeingütern wie Wasser, Luft und Boden schaden?“