Kraft der Komplimente

Was Komplimente mit uns machen

Ein Kompliment zu machen, ist eine Kunst für sich. Welche Worte und welche Situationen sind angebracht? Wir helfen Ihnen, die richtigen Worte zu finden, und zeigen Ihnen, was Sie vielleicht lieber vermeiden sollten.

Ein Kompliment ist die charmante Vergrößerung einer kleinen Wahrheit“, sagte einst der niederländische Schauspieler Jopie Heesters. Mit einem Kompliment wollen wir unserem Gegenüber Wertschätzung ausdrücken und eine Freude bereiten. Doch leider sind gerade im deutschsprachigen Raum die netten Worte eher rar gesät. Wir wollen das ändern und Ihnen zeigen, warum es gerade in einer so schnelllebigen Zeit wie unserer schön ist, sich ab und an die Zeit für ein paar wertschätzende Worte zu nehmen.

Her mit den netten Worten!

Komplimente drücken in erster Linie Wertschätzung und Wohlwollen aus. Je nach Situation kann da natürlich noch mehr dahinterstecken: Vielleicht wollen Sie die Aufmerksamkeit der anderen Person erreichen oder gar einen Flirtversuch wagen? Häufig dreht es sich dabei um das Äußere. Worte wie „Du siehst schön aus“ oder „Du hast ein tolles Lächeln“ werden natürlich gern gehört, haben jedoch wenig mit unserer Persönlichkeit zu tun. Wahrer Balsam für die Seele dagegen sind Komplimente, die von unserem wunderbaren Charakter zeugen.

Fröhliches Paar

Ein paar nette Komplimente

  • "Ich mag deinen Humor."
  • "Ich verbringe gerne Zeit mit dir."
  • "Ich bin froh, dich kennengerlernt zu haben."
  • "Ich bin froh, dich Freund*in nennen zu können."
  • "Du hast eine tolle Art, die Welt zu sehen."
  • "Du inspirierst mich."
  • "Du motivierst mich."
  • "Du bist stark."
  • "Ich bewundere deinen Mut."
  • "Ich bewundere deine Ruhe in stressigen Situationen."

Von mir für dich

Komplimente zu bekommen oder zu geben kann auch mit Fragen verbunden sein. Beim „Sender“ (Komplimentgeber) beispielsweise: „Interessiert diese Person meine Meinung eigentlich?“ oder: „Komme ich oberflächlich rüber, wenn ich das jetzt sage?“ Diese Fragen sollten Sie sich in der Senderrolle ganz schnell aus dem Kopf schlagen, denn wenn Sie Ihre Wertschätzung in einem angemessenen Rahmen und ehrlich zum Ausdruck bringen, dann gibt es daran absolut nichts zu rütteln. Im Gegenteil: Sie hören doch auch gerne wertschätzende Worte von anderen. Andererseits kann nicht jeder mit Komplimenten umgehen und stellt sich Fragen wie: „Nimmt er mich jetzt auf den Arm?“ oder: „Wirke ich so, als hätte ich das nötig?“ Am besten, Sie folgen dann einfach Ihrem Gefühl. Wenn sich die Worte gut angefühlt haben, geben Sie das auch gern zurück – zum Beispiel mit einem „Danke, das ist lieb von dir“. Auf Wertschätzung folgt Wertschätzung. Sollten sich die Worte unangebracht anfühlen, bringen Sie das ebenso zum Ausdruck. Sie müssen Ihr Unwohlsein nicht einfach so hinnehmen – und der Sender kann daraus lernen.

Illustration Selbstliebe

„Du hast schöne Augen“

Auf der Liste der meistgesagten Komplimente belegen diese Worte wohl den ersten Platz. Und auch wenn sie ehrlich gemeint sind, wirken sie häufig wie eine Floskel. Außerdem wissen wir doch alle, dass wir schöne Augen haben. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber stattdessen, dass Sie ihn wirklich wahrnehmen. Zum Beispiel, indem Sie sagen: „Ich finde, die Farbe deines Pullovers bringt deine Augen schön zur Geltung.“ Dabei sprechen Sie gleich zwei Komplimente aus: zum einen die schönen Augen; zum anderen, dass Ihr Gegenüber sich toll kleidet.

Tipp

Musik-Tipp

Sie brauchen ein bisschen Inspiration für die richtigen Worte? Hören Sie sich doch mal an, was die Sportfreunde Stiller in „Ein Kompliment“ zu sagen haben. Oder noch besser: Singen Sie es Ihrem Liebsten oder Ihrer Liebsten einfach vor!

Das sollten Sie bei Ihren netten Worten vermeiden:

  • Unnötige Worte wie „Du siehst heute aber toll aus“. Das erstaunte „aber“ könnte beim Empfänger Fragen aufwerfen: Sehe ich sonst so schlecht aus?
  • Vorsicht bei der Kombination aus Kompliment und Mimik oder Gestik. Das könnte beim Gegenüber anders als gemeint ankommen.
  • Komplimente als Ablenkungsmanöver zum Beispiel in einer Diskussion. Das bringt Sie auch nicht weiter.
  • Der Ton macht die Musik: Achten Sie darauf, wie Sie Ihre Komplimente aussprechen, damit Sie nicht falsch verstanden werden.
  • Ein gutes Maß ist auch bei Komplimenten wichtig. Wenn Sie Ihr Gegenüber mit netten Worten überschütten, wirkt das wie „Schleimerei“ oder man vermutet einen Hintergedanken.
  • Ich find mich klasse

    Auch wenn Komplimente von anderen schön sind und sich gut anfühlen, am schönsten, und vor allem wichtigsten, ist doch, dass wir uns selbst so schätzen, wie wir sind. Wenn Sie also vorm Spiegel stehen und sich im neuen Kleid oder der neuen Hose besonders wohlfühlen oder Sie gar eine schwierige Aufgabe gut gemeistert haben, dann lassen Sie sich das auch wissen. Schließlich verbringen wir mit uns selbst die meiste Zeit!

    Frau im Spigel
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    Illustration Mutter mit Tochter

    Wertschätzung bei Kindern

    Auch Kinder freuen sich über positive Worte. Und auch hier können wir, genauso wie bei Erwachsenen, darauf achten, nicht immer wieder die gleichen überschwänglichen Floskeln abzuspulen. Die Buchautorin Susanne Mirau empfiehlt „Beziehung statt Lob“, das heißt, das Kind in seinem Tun wahrzunehmen und dies zum Ausdruck zu bringen. Wie „Du bist allein nach ganz oben geklettert!“ oder „Wow, du hast diese schwere Hausaufgabe ganz allein gelöst!“ „Und dies drückt viel mehr Wertschätzung aus als ein pauschales Lob, das in so vielen Situationen belanglos über die Lippen kommt“, so Susanne Mirau.

    Ein paar nette Komplimente

    Von Kollege zu Kollege

    „Mit Ihnen kann man wirklich gut zusammenarbeiten“ oder „Ich bewundere deine Zielstrebigkeit“: Auch im Büro können Sie Ihren Kollegen ab und an nette Worte mitgeben. Das stärkt nicht nur den Teamgedanken und verbessert die Arbeitsatmosphäre. Das positive Feedback zeigt dem Empfänger auch, dass seine Arbeit wertgeschätzt wird.

    Bildnachweis: Shutterstock

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