Für viel Entspannung und Urlaubsfeeling im Alltag holen wir uns den Dschungel jetzt einfach in die Wohnung! mio verrät, welche Zimmerpflanzen im Trend liegen und wie Sie Ihre Schätze richtig pflegen.
Pflanzen haben viele Vorteile: Sie filtern die Luft, produzieren Sauerstoff und sind auch noch gut für die Seele. Denn ihr sattes Grün zu sehen, beruhigt und entspannt, senkt den Blutdruck und somit den Stresspegel. Die Laune hebt sich und sogar auf das Gedächtnis soll der Anblick eine positive Wirkung haben. Insbesondere am Arbeitsplatz empfiehlt sich also eine kleine grüne Oase zum gelegentlichen Hineinblicken – so können wir unsere Aufmerksamkeit auffrischen. Falls Sie keine Pflanzen ins Büro stellen dürfen: Das Bild einer Pflanze oder grünen Landschaft soll denselben Effekt haben. Die Pflanzenpflege hat sogar Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen: Menschen, die sich um Pflanzen kümmern, haben tendenziell eine gesteigerte Empathie für andere.
Die Wirkung von frischer Luft sollte man nicht unterschätzen: Sie versorgt das Gehirn mit Sauerstoff, macht uns wach und den Kopf frei. Gerade wenn sich viele Menschen in einem geschlossenen Raum aufhalten, wird vorhandene Luft schnell verbraucht. Durch das Ausatmen steigt der Kohlendioxidgehalt, was zu Müdigkeit und Kopfschmerzen beiträgt. Wichtig ist regelmäßiges Stoßlüften, aber auch Pflanzen leisten einen wertvollen Beitrag zu einem angenehmen Raumklima. Durch Fotosynthese nehmen sie Kohlendioxid, also verbrauchte Luft, auf und wandeln diese in Sauerstoff um. Den geben sie an die Raumluft ab. Außerdem erhöhen Zimmerpflanzen die Luftfeuchtigkeit, was gerade im Winter bei trockener Heizungsluft angenehm ist.
Was viele nicht wissen: In Teppichen, Wandfarbe oder Möbeln können Schadstoffe vorhanden sein, die nach und nach an die Umgebung abgegeben werden. Dazu gehört zum Beispiel Formaldehyd, das Bestandteil vieler Klebstoffe ist. Im Zuge der „NASA Clean Air Study“ haben Wissenschaftler herausgefunden, dass einige Pflanzen solche Schadstoffe besonders gut absorbieren. Für eine optimale Luftreinigung empfehlen die Forscher mindestens eine Pflanze pro neun Quadratmeter Fläche.
Es gibt zahlreiche Zimmerpflanzen, die schön aussehen und effektiv gegen Giftstoffe und schlechte Luft sind. Generell gilt übrigens: Je mehr Pflanzen, desto besser das Raumklima.
Seine leuchtend grünen Blätter und die buschige Wuchsform machen den Schwertfarn zu einer prachtvollen Pflanze. Er bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonne. Schadstoffe wie Formaldehyd entfernt der Schwertfarn besonders zuverlässig. Außerdem ist er ein prima Luftbefeuchter.
Mit ihren dunklen Blättern und den speziell geformten, farbintensiven Blüten beziehungsweise Hochblättern ist die Flamingoblume ein echter Hingucker. Die Große Flamingoblume (Anthurium andraeanum) ist eine der beliebtesten Arten und bevorzugt einen hellen Standort. Sie absorbiert Toluol, Xylol, Formaldehyd und Ammoniak.
Mit seinem palmenartigen Wuchs verbreitet der Drachenbaum südländisches Flair im Wohnzimmer. Er ist pflegeleicht und deshalb für Anfänger sehr zu empfehlen. Bekannt sind mehrere Arten, die sich unter anderem in der Blattform unterscheiden: Die Dracaena massangeana hat breite Blätter, die eine gelb-grüne Färbung aufweisen. Sie fühlt sich an einem halbschattigen Platz wohl und entfernt eine ganze Reihe von Schadstoffen wie Formaldehyd, Alkohole, Aceton, Trichlorethylen oder Benzol.
Wenn Sie Pflanzen mit langlebigen Blüten mögen, ist die Friedenslilie (auch Einblatt oder Blattfahne genannt) ideal, da sie regelmäßig weiße bis hellgrüne Blüten ausbildet. Sie ist mit einem dunkleren Standort zufrieden und entfernt besonders gut Formaldehyd, Alkohole, Azeton, Trichlorethylen und Benzol.
In ihrer Heimat wächst die hübsche Tropenbewohnerin auf Bäumen, wo sie durch das Blattwerk vor direkter Sonne geschützt ist. Zu Hause fühlen sich Phalaenopsis auf Fensterbänken ohne starke Sonneneinstrahlung wohl. Da sie nachts Kohlendioxid aufnehmen, sind sie fürs Schlafzimmer geeignet.
Wichtig: Unbedingt Staunässe im Topf vermeiden, weil sonst die Wurzeln verfaulen. Orchideen nicht gießen, sondern ein- oder zweimal pro Woche für ein paar Minuten in Wasser tauchen. Sind die Orchideen gesund, befreien sie die Luft sehr gut von giftigem Xylol.
In den letzten Jahren waren Fensterblätter (Monstera) der große Trend – nicht nur als Pflanze, sondern auch als Printmotiv für Wand, Kissen, Kleider oder Notizbücher. Zu ihr gesellen sich nun Ficus-Arten, Schusterpalme (Aspidistra elatior), Zierspargel (Asparagus), Dieffenbachia, Fleischfressende Pflanzen, Herzblättriger Philodendron (Philodendron cordatum), Zyperngras, Zamioculcas, Regenschirmbaum (Schefflera actinophylla) und vor allem Farne, die sich besonders gut zum Aufhängen an die Decke eignen. Auch Tillandsien, die zu den Bromelien- oder Ananasgewächsen gehören, sorgen für tropisches Flair – ähnlich der Orchidee können sie überall wachsen, ohne Erde oder Topf.
Wir haben uns verliebt – in die kleinen Terrarien aus Glas, die man kaufen und online bestellen, aber natürlich auch selbst machen kann. Bauen Sie sich ihr eigenes kleines Tropenhaus, indem Sie exotische Pflanzen unter Glasglocken oder in Bonbongläser pflanzen. Für die perfekte Vorgehensweise gibt es mittlerweile sogar Terrarium-Workshops, zum Beispiel in Berlin bei Petite Jungle. Spruitje aus Amsterdam verkauft die Mini-Ökosysteme in bauchigen Weinballons, Green Factory aus Paris verschickte zu Ostern Ökosysteme in Glaseiern à la Jurassic Park.
Die Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon faszinierten die Menschen bereits in der Antike. Während diese wohl eher terrassenartig angelegt waren, hängen bei uns jetzt tatsächlich die Pflanzen von der Decke: ob im Makramee-Hänger oder gar über Kopf aus umgedrehten Blumentöpfen. Besonders gut eignen sich Hängepflanzen im Bad über der Badewanne – Orchideen beispielsweise brauchen nicht mal Erde; aufgehängt oder in einen Duschkorb gesetzt, kann das Gießwasser direkt abtropfen. Aufgrund ihrer Herkunft lieben sie das feucht-warme Klima im Bad.
Auch Regale sind ein beliebter Ort für alle Arten von Zimmerpflanzen – mehr ist hier mehr, um den Effekt einer grünen Wand zu erhalten. Übertöpfe in ähnlichen Farben oder Macharten vollenden das Kunstwerk. Statt einzelnen Töpfchen machen sich auch längere Behälter gut, in denen man sowohl hängende als auch stehende Pflanzen nebeneinander kombinieren kann. So entsteht eine eigene kleine Landschaft.
In Südafrika wachsen sie am Straßenrand, hier findet man sie in Blumensträußen, und wir stellen uns die exotisch blühende Pflanze jetzt im Kübel ins Wohnzimmer. Im Sommer darf sie auch ins Freie.
Seine runden Blätter erinnern tatsächlich an Taler und vielleicht soll seine schnelle Vermehrung einen Geldsegen symbolisieren. Jedenfalls kann man die Seitentriebe der aus China stammenden Pflanze ganz leicht abstechen, in ein hübsches Töpfchen pflanzen und so das eigene Geldbaumglück mit seinen Freunden teilen.
Wer sie noch aus den Sechzigerjahren kennt, mag es nicht wahrhaben, aber Gummibäume sind wieder in. Wir lieben diesen Retro-Touch und wischen die schönen Blätter regelmäßig feucht ab, damit sie nicht unter einer Staubschicht verschwinden. Ursprünglich stammen die Bäume aus Indien und Indonesien.
Die Mimose stammt aus Südamerika, wächst aber auch in Südeuropa. In Miniaturform ist sie bei uns als hübsche Topfpflanze erhältlich. Sie ist sensibel und gedeiht nur unter optimalen Bedingungen. Wenn man ihre Blätter berührt, klappt sie diese verschreckt zusammen. So eine Mimose!
Ficus-Arten gehören zur Gattung der Feigen – daher auch der deutsche Name dieser immergrünen Pflanze, deren Blätter den Namensgeber an ein Saiteninstrument (gr. lyra – dt. Lyra, Leier, Laute) erinnert haben. Ihre Heimat liegt im tropischen West- und Zentralafrika.
Lesen Sie immer auf der Beschreibung nach, wo sich Ihre Pflanze am wohlsten fühlt. Es gibt für jede den richtigen Platz im Zimmer – von der sonnigen Fensterbank bis zur dunklen Ecke. Braune Flecken an den Blättern deuten auf Sonnenbrand hin, die Pflanze sollte also schattiger stehen. Farne dürfen z. B. nicht direkt ins Licht.
Informieren Sie sich, ob die Pflanze eine hohe oder niedrige Luftfeuchtigkeit mag. Orchideen lieben es feucht, Kakteen eher trocken.
Nach Bedarf mit zimmerwarmem Wasser gießen: Farne sollten feucht bleiben, Orchideen immer nur ein bisschen wässern. Bei allen Pflanzen Staunässe vermeiden, zur Not abgießen.
Im Frühjahr und Sommer ist die Wachstumsphase der Pflanzen. Während dieser darf mehr gegossen werden und die Pflanzen freuen sich über den passenden Dünger. Im Winter weniger gießen, damit die Pflanzen nicht zu lange in feuchtkalter Erde sitzen. Nur im Frühjahr umtopfen.
Verwelkte Blüten abzupfen, dann kommen mehr neue nach.
Blätter alle paar Wochen feucht abwischen, um sie vom Staub zu befreien. So zeigen Sie ihren natürlichen Glanz.
Pflanzen brauchen Liebe: Nehmen Sie sich Zeit und schauen Sie, wie Ihre Pflanzen sich entwickeln und was ihnen guttut.
In den Wintermonaten benötigen Zimmerpflanzen etwas mehr Pflege, denn sie bekommen genau wie Outdoor-Pflanzen weniger Tageslicht. Außerdem stehen sie meist in geheizten Räumen, was sie anfälliger für Schädlinge macht.
Die allermeisten Zimmerpflanzen bekommen im Winter zu wenig Licht ab. Dabei benötigen nicht nur blühende Pflanzen in der kalten Jahreszeit einen hellen Standort, sondern auch Arten, die sonst weniger helle Standorte vertragen, zum Beispiel Farne oder der Drachenbaum. Daher sollten die meisten Pflanzen im Winter in Fensternähe stehen. Ideal ist ein etwas kühlerer Standort zwischen 18 und 20 Grad, etwa in einem hellen Hausflur oder im ungeheiztem Schlafzimmer.
Zimmerpflanzen benötigen im Winter zwar möglichst viel Licht, sie sollten aber besser nicht direkt über einer Heizung auf dem Fensterbrett platziert werden. Auch winterliche Zugluft ist eher zu vermeiden. Daher ist es ratsam, die Töpfe vor dem Lüften kurz umzustellen.
Staub, der sich auf den Blättern sammelt, macht es für die Pflanze schwieriger, Licht aufzunehmen. Daher sollten Sie die Blätter besonders im Winter regelmäßig reinigen – am besten mit kalkfreiem Wasser.
Schädlinge treten bei Zimmerpflanzen im Winter etwas öfter auf. Die häufigsten Schädlinge sind Woll- und Schmierläuse, Trauermücken oder Spinnmilben. Gegen einen Befall hilft es, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Pflanzen häufiger absuchen.
Manche Exemplare wie zum Beispiel das Fensterblatt oder die Mimose sind giftig und daher gefährlich für Kinder und Haustiere, die gerne mal eine Beere oder ein Blatt in den Mund nehmen. Informieren Sie sich beim Kauf, ob eine Pflanze giftig sein könnte.
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