Buddeln, Sähen und natürlich Ernten – Gemüse, Beerenobst und Kräuter selbst anbauen ist zu einer richtigen Bewegung geworden. Ob als kleines Urban Gardening-Projekt auf dem Balkon oder in einem Miet- oder Saisongarten – frischer, regionaler und saisonaler kann Bio-Gemüse eigentlich nicht werden.
Es grünt so grün! Den selbst gesäten Kräutern, Beeren- oder Gemüsesorten beim Wachsen zuzuschauen und damit Gerichte zu zaubern, ist ein wahres Erlebnis. Gartenarbeit kann zu einer meditativen Aufgabe und schnell zum Lieblingshobby werden. Selbst geerntetes Gemüse schmeckt garantiert doppelt so gut! Mit dem Frühling kommt die beste Zeit zum Anbauen. Ob im Garten, Hinterhof, auf der Terrasse oder Balkon – mit diesen Tipps können Sie direkt loslegen:
Im April beginnt mit dem Anbau von Nutzpflanzen einer der wichtigsten Monate bei der Gartenarbeit. Sie können mit dem Errichten von Kräuterbeeten mit robusten Kräutern wie Kresse, Petersilie oder Dill starten. Auch der Anbau von Lauch in einer Mischkultur oder der Kartoffelanbau eignen sich zu diesem Zeitpunkt besonders gut.
Unterschieden wird zudem oft zwischen Nutz- und Naschgärten. Im Nutzgarten werden lediglich Gemüse-, Beeren- und Kräutersorten angebaut. Dieser kann zur Selbstversorgung mit großen Vorräten dienen.
Im Naschgarten wachsen vereinzelte Nutzpflanzen zwischen Zierpflanzen. Diese lassen sich, wie der Name schon sagt, eher „naschen“, als dass man einen großen Vorrat ansammeln könnte.
Ab Mitte März können Sie bereits mit der Bepflanzung des Hochbeets starten, während das Auspflanzen von Jungpflanzen oder das Säen von Samen im Garten ab April beziehungsweise Ende März beginnen kann. Je nach Pflanzensorte werden jedoch unterschiedliche Außentemperaturen benötigt. Achten Sie also stets auf die Anweisungen auf der Samenpackung. Zuhause kann auf der warmen Fensterbank in einem Topf oder im Gewächshaus mit der Aussaat der wärmeliebende Arten begonnen werden. Diese können dann nach dem Ausbringen im Mai schneller geerntet werden. Beginnen Sie mit weniger wärmeliebenden Pflanzen, wie Karotten, Radieschen, Kohl oder Spinat. Sommerliche Sorten wie Tomaten, Basilikum, Paprika, Zucchini und Melonen benötigen allerdings Nachttemperaturen im zweistelligen Bereich. Zudem ist beim Anbau von Mischkulturen auf die Verträglichkeit der einzelnen Arten zu achten. Wenn man auf die richtige Kombination achtet, können die unterschiedlichen Pflanzenfamilien voneinander profitieren. So verhelfen beispielsweise Kräuter, die mit bestimmten Gemüsesorten kombiniert werden, beim Schutz vor Schädlingen oder Krankheiten.
Gerade im oft hektischen Stadtleben tut das Gärtnern an neuen Grünflächen gut und schafft ein angenehmes Klima.
Auch auf begrenztem Raum lassen sich große Kübel, Töpfe und Hochbeete bepflanzen. Dabei sollten Sie darauf achten, Sorten mit unterschiedlicher Wuchshöhe zu kombinieren, um den Raum optimal ausnutzen zu können. Es ist jedoch auch wichtig, den Pflanzen ausreichend Abstand zu geben, damit diese gut wachsen können.
Tipp: Balkonkästen und Töpfe bis zehn Liter eignen sich optimal für Kräuter, Radieschen, Zwiebeln, Kohlrabi und Salate. Kisten oder Kübel von 15 bis 20 Litern sind ideal für Karotten, Paprika, Auberginen, rote Beete und Pflanzen mit essbaren Blüten. In Kübeln und Hochbeeten mit bis zu 50 Litern lassen sich Bohnen, Tomaten, Zucchini, Gurken, Kartoffeln und Beeren anpflanzen.
Grundsätzlich gilt: Je größer das Volumen der Gefäße ist, desto pflegeleichter werden die Pflanzen sein. Um Staunässe zu vermeiden, sollten die Behälter zudem einen Wasserabzug besitzen. Hochwertige Pflanzenerde dient als Wasserspeicher.
Nun kommt die große Frage, ab wann das Frischgemüse endlich auf dem Teller liegen darf. Dies kommt ganz auf die Pflanzenart an. Ein Aussaatkalender kann zur Orientierung verhelfen und gibt an, welche Sorten zuerst erntebereit sind. Gemüse, welches Sie im März und April ausgesät haben, können Sie frühestens ab Mai ernten. In den Sommermonaten Ausgesätes lässt sich von Juli bis September ernten. Manche Herbstsorten und Salate sind bis in den Dezember verfügbar. Die Vorfreude auf ein gesund-knackiges Geschmackserlebnis kann also fast das ganze Jahr über aufrechterhalten werden.
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