Fairtrade-Mode

Modisch und fair – (wie) geht das?

Mode aus fairem Handel ist Trend – doch was steckt dahinter und wie vertrauenswürdig sind Fairtrade- oder Öko-Marken? Wir beantworten häufig gestellte Fragen.

Was ist eigentlich Fairtrade und warum ist es wichtig?

„Fairtrade“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „fairer“ oder „gerechter Handel“. Ziel ist dabei zum Beispiel, dass Bauern in der Dritten Welt einen Mindestpreis für ihre Ware erhalten und von ihrem Einkommen leben können. Zudem bekommen sie eine Prämie, die in soziale Projekte vor Ort (zum Beispiel Schulen) investiert wird. Im Gegenzug müssen sie Qualitäts-, Umwelt- und Sozialstandards einhalten. Fairtrade betrifft vor allem Waren, die aus Entwicklungsländern importiert werden: Obst und Gemüse, Kaffee, Kakao, Gewürze oder Baumwolle. Durch das Fairtrade-Siegel und die Förderung des biologischen Anbaus können Armut und die Ausbeutung von Ressourcen und Menschen eingedämmt werden.

Ist Fairtrade immer Bio?

Nein. Hier sollten Sie auf die Zertifizierungen achten. Am besten hat ein Kleidungsstück sowohl ein faires Siegel als auch ein ökologisches (GOTS oder BEST). Wie gut die eigene Lieblingsmarke in Bezug auf Nachhaltigkeit abschneidet, kann man unter rank a brand herausfinden. Und das können Sie beitragen: lieber selten und dafür hochwertige Kleidung kaufen und Second-Hand-Läden oder Kleidertauschbörsen nutzen, zum Beispiel Kleiderkreisel oder Oxfam. Tipp: Organisieren Sie doch mal eine Kleidertauschparty!

Worauf sollte man achten?

Verlass ist nur auf bestimmte Siegel, denn „Made in Germany“ muss nicht bedeuten, dass der gesamte Produktionsprozess in Deutschland stattgefunden hat, und „Made in Bangladesh“ deutet nicht unbedingt auf schlechte Produktionsbedingungen hin. Hohe Preise sind ebenfalls kein Garant: In manchen Fabriken werden billige wie teure Marken unter denselben Bedingungen produziert.

Frau betrachtet einen fairen Pullover

Was sind die wichtigsten Zertifizierungen beziehungsweise Siegel?

Bisher gibt es kein internationales Fairtrade-Siegel für Kleidung, das alle Stufen des Produktionsprozesses berücksichtigt. Grundsätzlich sollten Sie Siegel vermeiden, die sich Unternehmen selbst geben und die keiner unabhängigen Qualitätsprüfung unterliegen. Die wichtigsten vertrauenswürdigen Siegel sind: Fairtrade (für faire Arbeitsbedingungen bei der Baumwollernte), Fair Wear Foundation (höchste soziale Standards in der Konfektion), Global Organic Textile Standard (kurz GOTS, hohe ökologische Standards auf jeder Produktionsstufe), Naturtextil IVN zertifiziert BEST (strengstes Öko-Siegel, auch Sozialstandards).

Wo kann ich Fairtrade-Kleidung kaufen?

Unter TheLabelFinder (folgen Sie den Menüpunkten Geschäfte → Fachgeschäfte → Green & Fairtrade Kleidung) finden Sie Läden in Ihrer Nähe, die Öko- und Fairtrade-Modelabels im Sortiment haben. Mit sogenannten „Storefindern“ auf den Websites mancher Marken finden Sie Geschäfte, die die Marke anbieten. Die größte Auswahl gibt es online (Links siehe Kasten) und die Vielfältigkeit zeigt, dass man nicht mehr wie ein „Öko“ aussehen muss, um sich mit besserem Gewissen anzuziehen!

Ist Fairtrade-Kleidung teurer als konventionelle?

Nicht unbedingt, hier kommt es auf den Hersteller an. Auch manche Luxusmarken setzen mittlerweile auf Nachhaltigkeit und ethische Standards. Ein zertifiziertes Fairtrade-T-Shirt ist bereits ab 11,95 Euro zu haben.

Kriterien für fairen Handel:

keine Kinderarbeit - keine Zwangsarbeit - existenzsichernde Löhne - sichere und gesunde Arbeitsbedingungen - humane Arbeitszeiten - keine Diskriminierung von Beschäftigten - Recht auf Gewerkschaften - soziale Absicherung und gültige Arbeitsverträge - Kontrolle und Transparenz - umwelt- und ressourcenschonende Produktion

Fairtrade-Marken:

Armedangels - Bleed - Freitag - Grüne Erde - Hess Natur - Lana - Thokk Thokk - Woodlike

Shops:

avocadostore - glore - Greenality - Grundstoff

Fair produzierte Blusen auf einer Kleiderstange

Bildnachweis: Shutterstock: Ivan Kurmyshov,Nomad_Soul

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