Gratinieren

Gratinieren (vom französischen gratin, „überbacken“, „überkrusten“; gratiner, „am Rand des Kochtopfs festbacken“; gratter, „abkratzen“, „auskratzen“, „abschaben“) meint: „überbacken, bis eine braune Kruste entsteht“ (duden.de). Es handelt sich hierbei um eine Kochkunst, bei der verschiedene Speisen durch starke Oberhitze mit einer braunen Kruste überzogen werden.

Das Gratinieren wird vor allem bei der Zubereitung von Aufläufen oder Gratins genutzt, kommt als Kochmethode aber auch bei manchen Süßspeisen zum Einsatz. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine nachbereitende, seltener um die hauptsächliche Kochtechnik.

Passende Synonyme zu gratinieren sind: überbacken, überkrusten.

Gratiniertes Gericht

Über das Gratinieren

Unabhängig von der zugrunde liegenden Speise ist das Ziel des Gratinierens, diese mit einer ansprechenden goldbraunen Kruste zu überziehen. Daher auch die Anlehnung an das Wort gratter: Denn nach dem Gratiniervorgang muss die Kruste vom Rand der Auflaufform abgekratzt werden.

Herzhafte Gerichte überziehen Sie hierfür vor allem mit Käse, der unter starker Hitze schnell verläuft und braun wird. Daneben können Sie jedoch noch andere Zutaten verwenden. Da es sich zwar um eine hochtemperierte, jedoch äußerst kurzweilige Küchentechnik handelt, sollten Sie hierbei unbedingt sicherstellen, dass alle Nahrungsmittel im Gratin oder Auflauf nach Abschluss gar sind, die Kruste jedoch nicht zu dunkel ist.

Wie stelle ich sicher, dass alle Zutaten nach dem Gratinieren gar sind?

Im Zweifel empfehlen wir Ihnen, Nudeln, Kartoffeln oder harte Gemüsesorten bereits im Vorfeld zu garen. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass Sie sich beim Überbacken vollständig auf die perfekte Bräune der Kruste konzentrieren können.

Bevorzugen Sie das gemeinsame Garen, sollten Sie darauf achten, Gemüse und Co. vorher in kleine Stücke zu schneiden und ausreichend mit Soße zu übergießen, um die notwendige Kochzeit zu verkürzen. Außerdem gilt: Je flacher die Auflaufform, desto schneller garen die Lebensmittel.

Falls trotz allem die Kruste einmal zu dunkel ist, die restlichen Zutaten jedoch noch nicht gar sind, nutzen Sie am besten folgenden Trick: Bedecken Sie Ihr Gratin vollständig mit einem Stück Alufolie. Dies verhindert eine direkte Hitzeeinstrahlung und verschafft den anderen Esswaren Zeit.

Gratin

Welche Lebensmittel und Speisen kann ich gratinieren?

Grundsätzlich lassen sich alle Lebensmittel gratinieren. Zumeist handelt es sich bei gratinierten Gerichten um herzhafte Aufläufe, die Sie nach Belieben zusammenstellen. Beispielsweise aus Zutaten wie:

  • Fisch oder Fleisch
  • diversen Gemüsesorten
  • einer Getreideware
  • Soßen
  • Am bekanntesten ist hier jedoch das Kartoffelgratin. Der Klassiker aus der französischen Küche besteht aus sehr dünn geschnittenen Kartoffelscheiben, die Sie in einer cremigen Soße garen. Obendrauf folgt dann eine Schicht Käse. Als beliebt gelten auch die Lasagne aus der italienischen oder der Shepherds Pie aus der britischen Küche.

    Neben herzhaften Gerichten können Sie das Gratinieren ebenso bei einigen Süßspeisen anwenden. So lebt unter anderem der traditionelle österreichische Scheiterhaufen von seiner goldbraunen Kruste.

    Darüber hinaus lässt sich auch überzogenes Obst servieren. Hierfür geben Sie am besten eine Mischung aus Eischnee und Zucker über die Früchte, die unter der Hitze karamellisiert. Eine leckere Crème brûlée können Sie so ebenfalls finalisieren.

    Rosenkohl-Mozzarella-Gratin

    Wie gratiniere ich richtig?

    1. Vorbereitung

    Zuallererst säubern Sie alle Nahrungsmittel und schneiden diese klein. Je nach Härtegrad sollten Sie diese gegebenenfalls vorkochen beziehungsweise Fleisch kurz anbraten. Außerdem empfehlen wir, die Auflaufform gut einzufetten.

    2. Befüllen

    Verteilen Sie nun alle Zutaten gleichmäßig in der Form. Achten Sie darauf, dass Sie zum Garen ausreichend Soße über Gemüse und Co. geben. Anschließend bedecken Sie alles mit der gewählten Garnierung und gratinieren im vorgeheizten Backofen bei 220 °C Ober- und Unterhitze zwischen 10 und 15 Minuten – je nach gewünschtem Bräunungsgrad.

    Wollen Sie die Zutaten etwas vorgaren, stellen Sie zunächst 180–200 °C Umluft ein.

    Welcher Käse eignet sich zum Gratinieren?

    Die meisten verwenden zum Gratinieren herzhafter Speisen Käse. Dieser wird fein gerieben, in grob gehackten Stücken oder auch in ganzen Scheiben über die restlichen Zutaten gegeben und gleichmäßig in der Schale verteilt. Doch Käse ist nicht gleich Käse: Jede Sorte verleiht dem Gericht ein anderes Aroma. Das Spektrum reich dabei von eher mild bis ausgesprochen intensiv.

    Am häufigsten kommt beim Belegen von Gratins und Aufläufen der klassische Gratinkäse zum Einsatz. Diesem wohnen zwar würzige Geschmacksnuancen inne, er überdeckt jedoch nicht die Aromen der restlichen Lebensmittel. Daneben funktioniert das Überbacken wunderbar mit sonstigen fetthaltigen Käsesorten.

    Folgende Käsevarianten eignen sich zum Gratinieren:

  • Gouda
  • Bergkäse
  • Mozzarella
  • Parmesan
  • Emmentaler
  • Greyezer
  • Feta/Schafskäse
  • Comté
  • Ziegenkäse
  • Camenbert
  • Pecorino
  • Gruyère
  • Um den Geschmack des Gratins zu verfeinern oder die Konsistenz der Kruste zu beeinflussen, können Sie den Käse außerdem mit weiteren Zutaten mischen, bevor das Gericht im Ofen landet. Neben aromatisierenden Kräutern und Gewürzen geben beispielsweise gehackte Nüsse, Mandeln oder Cashewkerne besondere Röstaromen ab. Zerbröselte Cornflakes, Haferflocken oder Semmelbrösel erhöhen obendrein den Knuspereffekt.

    Kann ich auch ohne Käse gratinieren?

    Menschen, die kein Fan von Käse sind oder die sich in der Küche einfach gern ausprobieren, können Ihre Gerichte auch mit anderen Lebensmitteln gratinieren. Zu den prominentesten Alternativen zählen knusprige Semmelbrösel, gemischt mit zarten Butterflocken. Stattdessen schließen Sie Ihren Auflauf mit einer Schicht Sahne oder Crème fraîche ab, wenn Sie es eher saftig mögen. Diese Methode ist vor allem bei Lasagne beliebt.

    Zu den meisten Gemüseaufläufen harmoniert darüber hinaus eine Garnierung mit einer cremigen Soße. Beispielhaft ist hier ein mit Sauce Hollandaise überbackender Brokkoli-Auflauf zu nennen. Fleisch, Fisch oder Fetakäse können Sie überdies marinieren und anschließend zum Gratinieren in den Ofen stellen. Mit einem kräftigen Olivenöl oder einer nussigen Gewürzmischung erhalten Sie so ein ganz besonders Geschmackserlebnis.

    Insbesondere Veganerinnen und Veganer überbacken außerdem mit Hefeschmelz oder Haferflocken, die sich wunderbar mit Kokosöl, Agavendicksaft oder sonstigen pflanzlichen Säften gratinieren lassen.

    Unsere Rezeptideen zum Gratinieren

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