Gratinieren (vom französischen gratin, „überbacken“, „überkrusten“; gratiner, „am Rand des Kochtopfs festbacken“; gratter, „abkratzen“, „auskratzen“, „abschaben“) meint: „überbacken, bis eine braune Kruste entsteht“ (duden.de). Es handelt sich hierbei um eine Kochkunst, bei der verschiedene Speisen durch starke Oberhitze mit einer braunen Kruste überzogen werden.
Das Gratinieren wird vor allem bei der Zubereitung von Aufläufen oder Gratins genutzt, kommt als Kochmethode aber auch bei manchen Süßspeisen zum Einsatz. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine nachbereitende, seltener um die hauptsächliche Kochtechnik.
Passende Synonyme zu gratinieren sind: überbacken, überkrusten.
Im Zweifel empfehlen wir Ihnen, Nudeln, Kartoffeln oder harte Gemüsesorten bereits im Vorfeld zu garen. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass Sie sich beim Überbacken vollständig auf die perfekte Bräune der Kruste konzentrieren können.
Bevorzugen Sie das gemeinsame Garen, sollten Sie darauf achten, Gemüse und Co. vorher in kleine Stücke zu schneiden und ausreichend mit Soße zu übergießen, um die notwendige Kochzeit zu verkürzen. Außerdem gilt: Je flacher die Auflaufform, desto schneller garen die Lebensmittel.
Falls trotz allem die Kruste einmal zu dunkel ist, die restlichen Zutaten jedoch noch nicht gar sind, nutzen Sie am besten folgenden Trick: Bedecken Sie Ihr Gratin vollständig mit einem Stück Alufolie. Dies verhindert eine direkte Hitzeeinstrahlung und verschafft den anderen Esswaren Zeit.
Die meisten verwenden zum Gratinieren herzhafter Speisen Käse. Dieser wird fein gerieben, in grob gehackten Stücken oder auch in ganzen Scheiben über die restlichen Zutaten gegeben und gleichmäßig in der Schale verteilt. Doch Käse ist nicht gleich Käse: Jede Sorte verleiht dem Gericht ein anderes Aroma. Das Spektrum reich dabei von eher mild bis ausgesprochen intensiv.
Am häufigsten kommt beim Belegen von Gratins und Aufläufen der klassische Gratinkäse zum Einsatz. Diesem wohnen zwar würzige Geschmacksnuancen inne, er überdeckt jedoch nicht die Aromen der restlichen Lebensmittel. Daneben funktioniert das Überbacken wunderbar mit sonstigen fetthaltigen Käsesorten.
Folgende Käsevarianten eignen sich zum Gratinieren:
Um den Geschmack des Gratins zu verfeinern oder die Konsistenz der Kruste zu beeinflussen, können Sie den Käse außerdem mit weiteren Zutaten mischen, bevor das Gericht im Ofen landet. Neben aromatisierenden Kräutern und Gewürzen geben beispielsweise gehackte Nüsse, Mandeln oder Cashewkerne besondere Röstaromen ab. Zerbröselte Cornflakes, Haferflocken oder Semmelbrösel erhöhen obendrein den Knuspereffekt.
Menschen, die kein Fan von Käse sind oder die sich in der Küche einfach gern ausprobieren, können Ihre Gerichte auch mit anderen Lebensmitteln gratinieren. Zu den prominentesten Alternativen zählen knusprige Semmelbrösel, gemischt mit zarten Butterflocken. Stattdessen schließen Sie Ihren Auflauf mit einer Schicht Sahne oder Crème fraîche ab, wenn Sie es eher saftig mögen. Diese Methode ist vor allem bei Lasagne beliebt.
Zu den meisten Gemüseaufläufen harmoniert darüber hinaus eine Garnierung mit einer cremigen Soße. Beispielhaft ist hier ein mit Sauce Hollandaise überbackender Brokkoli-Auflauf zu nennen. Fleisch, Fisch oder Fetakäse können Sie überdies marinieren und anschließend zum Gratinieren in den Ofen stellen. Mit einem kräftigen Olivenöl oder einer nussigen Gewürzmischung erhalten Sie so ein ganz besonders Geschmackserlebnis.
Insbesondere Veganerinnen und Veganer überbacken außerdem mit Hefeschmelz oder Haferflocken, die sich wunderbar mit Kokosöl, Agavendicksaft oder sonstigen pflanzlichen Säften gratinieren lassen.