Nichts doch eigentlich. Außer, dass sie viel zu oft uninspiriert und fade einfach so runtergebraut werden. Da könnte man doch ansetzen: „Wieso machen wir also nicht einfach ein Pils, dass besonders schmeckt?“, haben sie sich gefragt, erzählt Cattaneo.
Beide, Cemal Cattaneo und Manfred Jus, sind bzw. waren eigentlich in der Spirituosen-Branche tätig, Brauwesen haben sie nicht studiert, aber Heimbrauer sind sie. Und Bierversteher. Als sie Wolfscraft gründeten, mieteten sie sich als „Gypsie“-Brauer in der Schloßbrauerei Stein in der Nähe des Chiemsee ein, um Bier zu brauen. Die dortigen Braumeister unterstützten das Vorhaben der beiden, deutsche Biere besser zu brauen von Anfang an, und seien, so Cattaneo, seit jeher Teil der Wolfscraft-Familie.
Die Rezepte zu Bieren wie ihrem Hellen oder auch ihrem Alkohlfreien entwickeln sie aber stets selbst. Ganz besonders stolz sind sie auf das Wolfscraft Export: „Das Export war einst das Aushängeschild des deutschen Bierhandwerks, ist aber mittlerweile imagemäßig zu einem Billigbier verkommen.“ Und genau darum geht es ihnen: Deutsche Bier- und Brautradition hochhalten, sie nicht in Vergessen- oder Verkommenheit geraten lassen.
Für Bio gibt es in den Augen der Quereinstiegsbrauer nur gute Gründe, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ist nur die eine Seite, auf der anderen sehen sie auch geschmackliche Vorteile. Bio schmeckt besser, davon sind Cattaneo und Jus überzeugt. Auch beim Bier.