Auf den Spuren der Seefahrer
Der hochprozentige und gleichzeitig süße portugiesische Wein ist ein idealer Dessertwein, der aber auch als Aperitif getrunken werden kann. Der likörartige Wein ist übrigens eine englische Koproduktion.
Weltweit kennt man den hochprozentigen und gleichzeitig süßen portugiesischen Wein.
Seine Entstehung geht auf die Zeit der großen Seefahrer zurück: Im 17. Jahrhundert waren es englische Seefahrer und portugiesische Mönche, welche die Rezeptur für den Wein mit dem likörähnlichen Charakter fanden. In England stieg zu dieser Zeit die Nachfrage nach Wein. Allerdings war Wein aus dem benachbarten Frankreich wegen der schlechten politischen Beziehungen verpönt.
In Portugal fanden die Weinliebhaber aus Britannien eine gute Alternative. Jedoch fehlte den dortigen Winzern das Wissen, die Weine länger lagerfähig zu machen: Bedingt durch das warme Klima und den hohen Traubenzuckeranteil, konnten sie den natürlichen Gärungsprozess zu dieser Zeit nur schwer kontrollieren. Die Lösung für das Problem war gefunden, als man Brandy oder später andere hochprozentige Destillate zu dem Wein gab. So konnte man den Gärungsprozess stoppen und die Weine wurden lagerfähig.
Auf diesem Wege konnte der neu entstandene Portwein ohne Probleme nach England verkauft werden, wo er sich schnell großer Beliebtheit erfreute. Auch deswegen tragen die meisten Portweine noch heute einen englischen Namen, etwa Ruby Port oder Tawney Port. Auch wenn es viele Nachahmer gibt und die englischen Namen manchmal etwas anderes vermuten lassen, ein echter Portwein stammt immer aus Portugal.
Gemäß den Kriterien des portugiesischen Portweininstituts erhält ein Wein das offizielle Siegel sogar nur, wenn die Trauben von Reben aus dem Douro Tal im Nordosten Portugals kommen. Ganz in der Nähe liegt die alte Hafenstadt Porto. Von dort wurde der Wein mit dem likörigen Geschmack in die ganze Welt gebracht. Die stolze Stadt an der Küste des Atlantiks war daher auch der Namenspate für den portugiesischen Exportschlager.