Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter
Mitten in Mainz, der Weinhauptstadt Deutschlands, sitzt der Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter, kurz VDP genannt. Die Mitglieder haben sich strengsten Qualitätsanforderungen verpflichtet und dürfen dafür den begehrtenAdler als VDP-Wappen am Flaschenhals tragen – das Gütesiegel für höchstes Niveau.
Der VDP wurde bereits 1910 gegründet und ist die älteste Winzervereinigung der Welt. Seitdem versteht sich der Verband als Bollwerk der Qualität gegen austauschbare Allerweltsweine. Ein zentrales Anliegen der Vereinigung und seiner Mitglieder ist es, authentische Weine mit Herkunftscharakter zu produzieren. Der Charakter des Weinbergs, seine topografische Lage, das Klima und Mikroklima sollen sich im Wein widerspiegeln. So sollte ein Wein, dessen Reben auf Kalksteinböden wachsen, besonders durch diese Mineralik im Boden geprägt sein. Aus diesem Grund konzentriert sich der Verband auf die Rebsorten, die das Terroir am besten zum Ausdruck bringen können. In Deutschland sind das in erster Linie Silvaner, die Burgundersorten und allen voran der Riesling. Etwa 55 Prozent aller VDP-Weinberge sind mit Riesling bepflanzt.
Damit die Weine den hohen Ansprüchen gerecht werden können, haben der schonende Umgang und die Intakthaltung der Weinberge für die Winzer allerhöchste Priorität. Da nur ein Rebstock, der im Einklang mit der Natur wächst, einen Wein hervorbringen kann, der seine Herkunft schmecken lässt, erfüllen überproportional viele VDP-Weingüter ganz selbstverständlich die Anforderungen für Biowein – obwohl viele das nicht offensiv kommunizieren.
Innerhalb des VDPs gibt es vier Klassifikationen. Bereits der Einstiegswein entspricht strengen Kriterien und die höchste Kategorie Großes Gewächs steht für die besten trockenen Weine aus deutschen Spitzenlagen.
Die Basis bildet der VDP.Gutswein. Bereits bei diesen Weinen muss der Winzer seine Erträge pro Hektar stark begrenzen, um perfekte Mostqualität zu erhalten, und streng auf eine umweltschonende Bewirtschaftung achten. Außerdem schreibt der Verband allen Mitgliedern vor, dass sie mindestens zu 80 Prozent gebietstypische Rebsorten anbauen.
Es folgt der VDP.Ortswein. Er erfüllt selbstverständlich ebenfalls die Gutswein-Kriterien. Darüber hinaus stammt das gesamte Lesegut aus den charaktervollen und traditionellen Weinbergen genau eines Ortes. Somit wird ein solcher Wein zur Visitenkarte einer Gemeinde.
Beinahe die Krönung bildet ein VDP.Erste Lage Wein. Die Trauben dürfen nur per Hand gelesen werden und die Klassifikation kennzeichnet erstklassige Lagen mit perfekten Wachstumsbedingungen. Die Erntemenge pro Hektar ist auf 60 Hektoliter beschränkt und jedes Jahr erfolgt eine Verkostung durch eine strenge Prüfungskommission.
Die Spitze der Weinberge: VDP.Große Lage. Bei diesen Weinen ist die maximale Erntemenge auf nur 50 Hektoliter pro Hektar begrenzt. Die allerbesten Lagen werden parzellengenau abgegrenzt. Dort reifen hochkomplexe Weine mit starkem Ausdruck und größtem Lagerpotenzial. Ein trockener Wein aus einer VDP. Großen Lage wird als sogenanntes Großes Gewächs bezeichnet und in speziellen Flaschen mit einem GG-Logo als Glasprägung abgefüllt.