Oft eine Frage des Geschmacks
Allerdings ist diese traditionelle Verschlusstechnik etwas anfälliger für Fehler. In seltenen Fällen kann der Wein sprichwörtlich „Korken“. So bezeichnet man die Verunreinigung mit fehlerhaften Kork. Man erkennt den Weinfehler meist schnell am muffigen Geruch und modrigen Geschmack, den der Wein annimmt. Komplett ausschließen kann man dieses Phänomen leider nicht, da Kork ein echtes Naturprodukt ist. Bei der Gewinnung von Kork wird die Korkrinde in Handarbeit von den Korkeichenbäumen geschält. Da diese nur sehr langsam nachwächst, kann ein Baum bloß alle neun bis zwölf Jahre geerntet werden, was Kork zu einem gefragten Produkt macht. Mit einem Marktanteil von 52,5% ist übrigens Portugal der mit Abstand größte Korklieferant weltweit. In Europa wird Kork jedoch auch in Spanien, Frankreich und Italien produziert.
Ob Weine mit Kork- oder Schraubverschluss die bessere Lagerfähigkeit haben, ist nicht eindeutig geklärt. Einiges deutet darauf hin, dass Weine mit Drehverschluss etwas langsamer reifen, da sie vollkommen luftabgedichtet sind, während Kork als Naturprodukt immer etwas atmet. Einige wenige Winzer setzten bei edlen Weinen auf „Glaskorken“. Sie sind eine elegante Alternative und schützen den Wein ebenso gut vor dem leidigen „Korken“, wie ein Schraubverschluss. Am Ende ist der Verschluss des Weins jedoch immer auch eine Frage des Stils. Grundsätzlich kann sich unter jedem Verschluss ein hervorragender Wein finden. Das wirklich Entscheidende ist der Inhalt der Flasche, und nicht der Verschluss oder das Etikett.