In jedem Fahrzeug muss von Zeit zu Zeit das Motoröl gewechselt werden. Doch welches ist das richtige, welche Anforderungen muss es erfüllen? In unserem Motoröl-Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie achten müssen, wie Sie Ihren Ölstand messen und wann Sie einen Ölwechsel selbst durchführen können.
In jedem Verbrennungsmotor ist Motoröl unverzichtbar. Es ist ein Schmierstoff, der die Reibung beweglicher Teile verhindert und somit für einen geringeren Verschleiß sorgt. Zudem übernimmt Motoröl Aufgaben der Kühlung, Reinigung, des Korrosionsschutzes und dichtet die Brennräume ab.
Damit das Motoröl als Schmierstoff funktionieren kann, muss die Beimischung auf den entsprechenden Motor abgestimmt werden. Folgende Inhaltsstoffe sind verpflichtend:
Unter Viskosität wird der Aggregatzustand des Motoröls unter bestimmten Temperaturbedingungen verstanden. Eine niedrige Viskosität – beispielsweise Wasser – weist einen geringen Widerstand gegenüber Verformungen auf. Ist eine hohe Viskosität vorhanden – das Motoröl hat die Konsistenz von Honig – besteht eine großer Widerstand gegenüber Verformungen. In Form von Fließverbesserern sind sie dem Basisöl beigemischt und geben keine Aussage über die Qualität des Schmierstoffes.
Die Fließeigenschaften verändern sich bei verschiedenen Druckverhältnissen, Temperaturänderungen und bei Belastungen, sodass auf hochwertige Motoröle zurückgegriffen wird, die nur geringe Viskositätsänderungen erlauben. Jedoch ist das vor allem im Winter problematisch, denn bei einem Kaltstart wirkt sich zähflüssiges Motoröl negativ auf die Leistung aus. Bei sommerlichen Temperaturen hingegen ist ein dünnflüssigeres Gemisch von Vorteil.
Eine Unterteilung in Winter-Viskositätsklassen erscheint wie folgt:
Je kleiner die Zahl, desto dünnflüssiger ist das Motoröl und umso besser ist die Startleistung im Winter. Im Sommer erfolgt die Unterscheidung in:
Je größer die Zahl, desto dickflüssiger und leistungsfähiger ist das Motoröl.
Die hauptsächliche Aufgabe besteht darin, alle beweglichen Teile zu schmieren und jegliche Reibung zu unterbinden. So tritt ein geringerer Verschleiß auf und ein Motorschaden kann verhindert werden. In Zusammenarbeit mit dem Frostschutzmittel im Kühler sorgt das Motoröl dafür, dass Überhitzung vermieden wird. Die klebrige Konsistenz übernimmt die Aufnahme von Schmutzpartikeln vor der Ablagerung im Motor. Gleichzeitig übernimmt das Motoröl die Temperaturkontrolle und leistet wertvolle Arbeit, um Kraftstoff zu sparen.
Automobilfirmen und Hersteller befürworten das Mischen von Motorölen. In unserem Ratgeber geben wir Ihnen dazu wertvolle Hinweise an die Hand.
Zuerst müssen Sie wissen, ob Ihr Fahrzeug mit einem mineralölbasischen oder einem synthetischen Produkt funktioniert. Beides miteinander zu verbinden, ist nicht ratsam. Jedoch können Motoröle der gleichen Gattung gemischt werden, wenn Nachfüllbedarf besteht. In der Regel sind synthetische Öle qualitativ hochwertiger und können durch die Beimischung mineralölbasischer Öle abgewertet werden.
Auch ist es nicht empfehlenswert, unterschiedliche Marken zu verwenden, da die Zusammensetzung variiert. Mit Motorenöl eines Herstellers bleibt die Funktionalität gleichbleibend hoch. Um zu erfahren, wie viel Öl sich noch in Ihrem Motor befindet, überprüfen Sie mit wenigen Handgriffen den Stand
Das Motoröl muss regelmäßig getauscht werden, um einen Schaden am Motor zu verhindern und die Leistung zu erhalten. Wir haben Ihnen in unserem Motoröl-Ratgeber bereits erläutert, wie Sie den Ölstand messen und bei Bedarf nachfüllen. Nun möchten wir Ihnen zeigen, ob und wie Sie einen Ölwechsel selbst vornehmen können.
Nach maximal 30.000 gefahrenen Kilometern ist ein Wechsel zwingend notwendig. Auch bei einer geringeren Laufleistung ist jährlich ein Austausch erforderlich. Jede Werkstatt übernimmt diesen Service, wenn Sie sich allerdings damit auskennen, legen Sie ruhig selbst Hand an. Dazu benötigen Sie folgendes Werkzeug:
Im Idealfall können Sie Ihr Fahrzeug auf eine Hebebühne stellen, meist hilft auch eine tiefe Grube, um unter das Auto zu gelangen. Wir erklären Ihnen in unserem Motoröl-Ratgeber Schritt für Schritt den Ölwechsel.
1. Fahren Sie einige Minuten mit dem Auto, damit sich der Motor und das Öl auf eine angenehme Temperatur aufwärmen.
2. Heben Sie Ihr Auto auf die Bühne oder mittig über der Grube.
3. Der Auffangbehälter muss nun unter dem Ablassventil platziert werden.
4. Öffnen Sie den Öldeckel, damit das Motoröl schneller ablaufen kann.
5. Ist das Altöl abgelaufen, wechseln Sie die Dichtung und verschließen die Ablassschraube.
6. Wechseln Sie nun Ihren Ölfilter. Vorsicht, hier kann weiteres Motoröl auslaufen.
7. Tauschen Sie die Dichtungen ebenfalls aus.
8. Benetzen Sie den neuen Filter mit einigen Tropfen Öl.
9. Füllen Sie nach Anweisung des Herstellers das frische Motoröl ein.
10. Starten Sie Ihren Motor und lassen Sie ihn einige Minuten warmlaufen. So breitet sich das Öl aus.
11. Checken Sie zum Abschluss den Ölstand und füllen gegebenenfalls etwas Schmiermittel nach.
Beim Suchen nach dem richtigen Motoröl für Ihr Fahrzeug stoßen Sie auf unterschiedliche Sorten. Doch nicht jedes Motoröl ist für alle Autos geeignet. Greifen Sie zum Falschen, kann das schwerwiegende Fehler nach sich ziehen. In der Betriebsanleitung Ihres Kfz können Sie nachlesen, welches Motoröl Sie benötigen. In unserem Ratgeber erfahren Sie die wichtigsten Unterschiede.
Mithilfe von Additiven wird das aus Erdöl gewonnene Motoröl verbessert. Die Zusatzstoffe sorgen für die Bildung von Ölschlamm. Durch Destillations- und Raffinerieverfahren hergestellt, sind die Öle wesentlich preisgünstiger. Bei niedrigen Temperaturen erreicht mineralisches Öl langsamer die notwendige Fließgeschwindigkeit und gelangt nicht immer schnell genug an alle zu erreichenden Stellen.
Diese Motoröl ist weniger belastend für den Motor als mineralisches Öl. Auch synthetische Motoröle haben als Basis herkömmliches Erdöl, werden aber zusätzlich aufwändig veredelt. Damit erreichen sie eine bessere Schmierleistung und schonen das Fahrzeug. Durch die im Herstellungsprozess aufgelösten Kohlenwasserstoffketten lässt sich synthetisches Motoröl besser mit Additiven versetzen. Sie verbessern die physikalische Wirkung und die Schmiereigenschaften. Bei niedrigen Temperaturen wird dieses Öl schnell fließfähig, bei Hitze hält es ebenfalls stand. Der Einsatz dieses Motoröls kann den Wechselintervall verzögern.
Erkennbar ist Leichtlauföl in den Klassifikationen 0W oder 5W. Der größte Vorteil ist der geringe Reibungsverlust, der mit dem Einsatz einhergeht. Weiterhin ist es sehr dünnflüssig und weist hervorragende Fließeigenschaften auf. Die geringe Viskosität trägt dazu bei, dass weniger Energie verloren geht. Auch hier werden Additive beigemischt, um die Schmierfähigkeiten zu verbessern. Leichtlauföl wird synthetisch hergestellt und ist in hohem Maß belastbar.
Auf Basis von hochwertigem synthetischen Öl und qualitativ sehr gute Additiven lässt sich mit Longlife Öl der Einsatz des Motorenöls verlängern. Für die Marken BMW, Audi oder Seat kommen Longlife Öle infrage, werfen Sie jedoch vorher einen Blick in Ihre Betriebsanleitung. Wird es falsch eingesetzt, sind Motorschäden oft die Folge. Sie erkennen die langlebigen Motoröle an den Bezeichnungen 0W-30 oder 5W-30. In der Anschaffung ist das Motoröl zwar etwas preisintensiver, jedoch relativiert sich das aufgrund des verlängerten Wechselintervalls. Das Motoröl passt sich den Temperaturbedingungen hervorragend an. Bei Kälte ist es schnell fließbereit und bei Hitze reißt es nicht ab.
Nach dem selbstdurchgeführten Ölwechsel stellt sich die Frage, wohin mit dem Altöl. Grundsätzlich ist das als Sondermüll zu bezeichnen und darf nicht im gewöhnlichen Hausmüll entsorgt werden. Das abgelassene Motoröl und die damit beschmutzten Materialien werden sicher auf einem Wertstoffhof, einer Werkstatt oder an einer Tankstelle abgegeben und vernichtet. Erkundigen Sie sich vorher, ob diese Dienstleistung kostenpflichtig ist. Per Gesetz ist es jedoch verboten, Altöl illegal zu entsorgen, da es gravierende Umweltschäden nach sich ziehen kann.
Auch die Lagerung sollte verantwortungsbewusst erfolgen. Kaufen Sie Ihr Motoröl neu, können Sie es bedenkenlos im Kofferraum transportieren, da der Behälter sicher verschlossen ist. Allerdings ist es nicht ratsam, das über ein langen Zeitraum so zu handhaben, denn unterschiedliche Temperaturbedingungen sind nicht förderlich für die sichere Lagerung. Maximal drei bis fünf Jahre nach dem Kauf ist das Motoröl bedenkenlos verwendbar, danach können die Additive ausfallen und sich Klumpen bilden. Ein weiteres Problem bei der Lagerung im Kofferraum ist die einziehende Außenluft und die Feuchtigkeit, die die Qualität des Motoröls verringern. Angebrochene Behälter sollten Sie innerhalb von sechs Monaten aufbrauchen. Nach dem Wechsel des Motoröl können Sie das Altöl vorübergehend in einem sicheren Kanister aufbewahren. Dabei sollten sich keine brennbaren Flüssigkeiten in der Nähe befinden. Ein kühler Keller oder eine Garage eignen sich dafür.