Winzerin mit Weintrauben

Was bedeutet Bio eigentlich beim Wein?

Bio ist auf dem Vormarsch. Auch beim Weinbau nimmt der Anteil der Anbaufläche, welche auf ökologische Art und Weise bewirtschaftet wird, immer weiter zu. Wir verraten Ihnen, worauf es beim Bio-Wein ankommt.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Anbaufläche im Öko-Weinbau in Deutschland verdreifacht. Mittlerweile werden ungefähr 9.600 Hektar Weinberge ökologisch bewirtschaftet, was rund zehn Prozent der gesamten deutschen Anbaufläche entspricht. Das liegt zum einen an der gestiegenen Nachfrage der Konsumenten nach Produkten aus ökologischer Herstellung, aber auch und besonders an der Haltung einer neuen Winzergeneration, für die das Thema Bio etwas ganz Selbstverständliches ist. Der Unterschied zwischen konventionellem und Bio-Weinbau liegt zuallererst in der Bearbeitung der Weinberge. Im Bio-Anbau verzichten die Winzer auf den Einsatz von synthetischem Dünger und Pflanzenschutzmittel. Schädlingen und Pilzen geht es mit natürlichen Mitteln an den Kragen, zum Beispiel mit Brenneseln. Das Ziel ist außerdem, die Reben zu stärken, indem man sie nicht von angeblich störenden Unkräutern befreit, sondern bewusst andere Pflanzenarten daneben kultiviert, die wiederum Nützlinge anziehen und zudem den Boden stärken.

Echte, schweißtreibende Handarbeit

Im Zweifelsfall bedeutet Bio-Weinbau immer auch mehr Handarbeit. Da zum Beispiel beim Bio-Weinbau die Blätter nicht durch künstliche Mittel vor Pilzbefall geschützt werden dürfen, muss der Winzer schon lange vor der Lese für eine gute Durchlüftung der Reben sorgen, indem er intensive Laubpflege betreibt, also unnötige Blätter per Hand abschneidet. Speziell in Lagen mit weniger Windzug muss der Winzer hier regelmäßig die Hand anlegen.

Weinangeberwissen: Die einzige Ausnahme der Vorgabe ausschließlich natürliche Mittel zu verwenden, ist der Einsatz von Kupferpräparaten gegen den Falschen Mehltau (Befall der Rebe mit einem bestimmten Pflanzenpilz). Da es schlicht kein anderes wirksames Mittel dagegen gibt, ist diese Form des künstlichen Schutzes gemäß der EU-Gesetzgebung erlaubt.

Bio auch im Keller

Aber auch nach der Lese macht Bio einen echten Unterschied. So ist der Einsatz von künstlichen Weinschönungsmitteln, von Sorbinsäure als Konservierungsstoff sowie von genmanipulierten Hefen oder Enzymen im Keller streng untersagt. Wie bei der konventionellen Weinherstellung dürfen aber auch Bio-Weine geschwefelt werden, um die Haltbarkeit zu verlängern. Jedoch liegen die erlaubten Grenzwerte unterhalb des bei konventionellem Wein Erlaubten.

Dies könnte Sie auch interessieren

Impressum

Datenschutz

Privatsphäre-Einstellungen