Diese Aussage stimmt – aber nur, wenn Sie in der Zeit reisen können und dem frühen 20. Jahrhundert einen Besuch abstatten. Damals waren die Zimmer nämlich noch unbeheizt und die Vorstellung von "Raumtemperatur" eine andere: Wenn wir heute Wein bei Zimmertemperatur trinken, ist dieser im Durchschnitt 20–23 °C warm, während die richtige Trinktemperatur jedoch bei 13 bis 18 °C liegt.
Dabei gilt: Je schwerer und reifer der Rotwein, desto wärmer darf er sein. Das liegt daran, dass tanninreiche Weine (mit viel Gerbstoff) gekühlt schnell bitter schmecken.
„Bier auf Wein, das lass sein – Wein auf Bier, das rat ich dir?“ – oder wie geht der Spruch nochmal? Versuchen Sie am besten gar nicht das Rätsel zu lösen und vergessen Sie den Unfug so schnell wie möglich. Denn die Reihenfolge, mit der Sie Wein, Bier und Co. konsumieren, ändert nichts an den Kopfschmerzen, die Sie möglicherweise am nächsten Morgen erwarten.
Der Spruch stammt aus einer Zeit, da das Ansehen von Wein weit besser als das von Bier war und letzteres im Anschluss an einen kultivierten Tropfen ein kultureller Affront gewesen wäre. Wir wollen Ihnen da nichts vorschreiben, aber haben natürlich trotzdem noch einen Tipp: Wenn Sie einem Kater vorbeugen wollen, ist es tatsächlich ratsam, nicht allzu viele Sorten Alkohol durcheinander zu trinken und immer wieder ein Glas Wasser einzuschieben.
Diese Aussage gehört spätestens seit ein paar Jahren zu den größten Irrtümern der Weinwelt. Der Verschluss eines Weines sagt nämlich wirklich nichts über seine Qualität aus. In Wahrheit gibt es sogar viele gute Argumente für Schraubverschlüsse: Sie sind praktischer, zuverlässiger beim Abdichten und obendrein hygienischer. Es stimmt zwar, dass Wein in Flaschen mit Weinkorken schneller reift als mit einem Schraubverschluss – da Sie aber die meisten Weine nicht mehrere Jahre liegen lassen, können Sie gerne einfach darüber hinweglächeln, wenn einer Ihrer Freunde mal wieder etwas gegen Schraubverschlüsse sagt …
Auf jeden Fall einer der größten Irrtümer im Weinuniversum. Auch wenn es Ausnahmen gibt – zum Beispiel Parmesan – harmonieren die allermeisten Käsesorten viel besser mit halbtrockenen oder sogar süßen Weißweinen. Besonders fette und deftigen Rohmilchkäse freuen sich sogar über (Beeren-)Auslesen.
Bestimmt haben Sie auch schon mal in einen offenen Sekt einen Silberlöffel gesteckt, oder? Und sich wahrscheinlich auch gefragt: warum eigentlich? Diese „Technik“ ist zwar immer noch weit verbreitet, aber sie hat nachweislich überhaupt keinen Effekt. Die beste Methode, Sekt lange prickelnd zu halten, ist, ihn wieder möglichst fest zu verschließen und in den Kühlschrank zurückzustellen, da Sekt die Kohlensäure umso besser bindet, je kälter er ist. Also kleine Löffel sind für Tiramisu und Co. – und haben in deiner Sektflasche ab sofort nichts mehr verloren.