Liebe

Alles zum Thema Verlieben

Ein Blick, ein Wort, eine Berührung – es gibt unzählige Gründe, warum wir uns in jemanden verlieben. Oft bleibt es ein magisches Geheimnis. Wir versuchen es trotzdem zu ergründen.

Gerade im Frühling sind wir besonders empfänglich für dieses einzigartige Gefühl; nicht umsonst spricht man von Frühlingsgefühlen und Schmetterlingen im Bauch. Warum wir uns gerade in den ersten warmen Monaten des Jahres besonders leicht verlieben, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Vielleicht sind es Serotonin und Dopamin, die durch mehr Licht verstärkt gebildet werden und uns in Euphorie versetzen. Dadurch sind wir aktiver und öfter unterwegs. Vielleicht ist es auch das Mehr an nackter Haut, das uns Lust auf das andere Geschlecht macht. Aber meistens ist es doch dieser eine besondere Mensch, der auf geheimnisvolle Weise unser Herz zum Klopfen bringt.

Was Verliebtsein letztendlich auch auslöst – seine Symptome spüren wir im ganzen Körper. Sind wir akut verliebt, dann rauscht Adrenalin durch unsere Blutbahn. Unser Herz schlägt schneller, wir sind zerstreuter – das ist dann der berühmte Moment, wenn der Koch die Suppe versalzt.

Traurig, aber wahr: Der schöne Rausch hält leider nicht ewig an. Etwa nach einem Jahr sind die Hormonwerte wieder auf Normalniveau gesunken. Viele Paare erleben dann ihre erste Bewährungsprobe. Bestenfalls haben jetzt Liebe und Vertrauen die Verliebtheit abgelöst. Schlimmstenfalls ist der Blick ohne rosarote Brille so ernüchternd, dass eine Trennung unausweichlich ist. Doch davon lassen wir uns jetzt nicht die Laune verderben, denn zum Glück verlieben wir uns meist mehrmals im Leben!

Kleines Kuss-Glossar

Stirnkuss
Ein zarter Kuss auf die Stirn, der einfach glücklich macht. Ein Zeichen des Schutzes und des Vertrauens.

French Kiss
Eine elegante Bezeichnung für den Zungenkuss. Diese sinnliche Form der Liebkosung setzt jede Menge Endorphine frei und macht Lust auf mehr.

Der romantische Kuss
Bei diesem Kuss geht es um den Moment: Die Liebenden versinken beim Küssen ineinander und für einen Augenblick gibt es nur die zwei auf der Welt.

Nackenkuss
Der Nacken zählt zu den erogensten Körperregionen. Kein Wunder, dass sich Küsse an dieser Stelle so gut anfühlen – und die Vorstufe zu mehr sein können.

Interview

Ilse Roth

Ilse Rohr

Wir haben Diplom-Psychologin Ilse Rohr, Psychotherapeutin aus Neunkirchen/Saar, 3 Fragen zum Thema Verliebtsein gestellt und spannende Antworten erhalten!

Wie erklären Sie die rosarote Brille der Verliebtheit?

Frisch verliebt ist wie der aufbrechende Frühling. Das verliebte Paar, Prinz oder Prinzes­-sin, beide blühen auf in dem Gefühl, dass alle Hoffnung, Erwartung und Sehnsucht in Er­füllung gehen. Das Gehirn befindet sich in einer Art Rauschzustand. Verschiedene sogenannte Botenstoffe sorgen für Euphorie (Dopamin), Aufregung (Adrenalin), Glücksgefühle und Wohlbefinden (Endorphin und Cortisol) sowie erhöhte sexuelle Lust. Die rosarote Brille ist ein gutes Bild für diesen der Realität etwas entrückten Zustand.

Warum verlieben sich die Menschen?

Wir können davon ausgehen, dass die Fähigkeit, sich zu verlieben, in jedem Menschen vorhanden ist – bezogen auf den Lebenslauf zum Teil abhängig von Alter und Gesundheit, aber auch von Schicksalsschlägen, vor allem wenn sie mit Trauer oder Angst verbunden sind. Sich verlieben passiert, es „erwischt“ einen – planen und durchführen: das geht nicht. Es ist ein Gemütszustand, der Besitz von uns ergreift und nicht zu verwechseln ist mit One-Night-Stands oder anderen Abenteuern, die man eingehen kann oder auch nicht.

Warum hört das Verliebtsein irgendwann auf?

Euphorische Verliebtheit ist in der Realität des Lebens kein guter Begleiter. Prinz und Prinzessin werden immer mehr zu normalen Menschen mit Stärken und Schwächen, mit angenehmen und unangenehmen Seiten. Und das ist gut so. Nur so kann man gemeinsam das Leben meistern. Für ein glückliches Zusammenleben ist dann entscheidend, dass das Paar seine Liebesbeziehung pflegt wie eine kostbare Pflanze. Braucht sie viel Licht oder lieber Schatten? Viel Gießen oder eher wenig? Dieses einmalige Gewächs, die Liebesbeziehung zweier einmaliger Menschen, kann auf Dauer nur so gedeihen.

Bildnachweis: Shutterstock

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