Selbstfürsorge

Ich sorge für mich

Sich um andere zu kümmern, ist gut und wichtig, doch wie steht es bei Ihnen um die Selbstfürsorge? In einer scheinbar rasenden Zeit und einem straff organisierten Alltag verlieren wir das Wichtigste oft aus dem Auge: uns selbst. Wir geben Ihnen Tipps und zeigen Ihnen, warum Selbstfürsorge so wichtig ist.

Selbstfürsorge – der Begriff scheint zunächst selbsterklärend zu sein, doch so einfach es klingt, so schwer ist es, die ersten Schritte zu gehen. Zunächst sollten wir verinnerlichen, was Selbstfürsorge wirklich bedeutet: In erster Linie geht es dabei um den liebevollen Umgang mit uns selbst und unsere mentale, aber auch körperliche Gesundheit. Es handelt sich also nicht um eine Form von Egoismus. Im Gegenteil: Nur wenn es Ihnen gut geht und Sie glücklich sind, können Sie wirklich für andere da sein. Wichtig ist außerdem, dass Selbstfürsorge nichts damit zu tun hat, sich einmal alle zwei Monate einen entspannten Tag zu Hause zu machen oder sich etwas besonders Kostspieliges zu gönnen. Das kann zwar schön sein und durchaus einen positiven Effekt auf unser Wohlbefinden haben, hält meist jedoch nur kurz an. Vielmehr geht es darum, die eigenen Bedürfnisse und das Wohlbefinden im alltäglichen Leben an erste Stelle zu setzen, um so dauerhaft glücklicher, zufriedener und entspannter zu sein. Aber auch, um leichter mit Stresssituationen und Druck sowohl im Privat- als auch im Arbeitsleben umgehen zu können.

Illustration Selbstfürsorge

Ein Schritt nach dem anderen

Der erste Schritt, um sich selbst an erste Stelle zu setzen, ist, sich mehr mit sich selbst zu beschäftigen oder sogar mit sich selbst in den Dialog zu treten. Das hört sich zunächst eigenartig und schwierig an, doch das muss es nicht sein. Fragen Sie sich, wie es Ihnen geht und was Ihre Bedürfnisse sind, nach deren Hintergründen, warum gerade das Ihnen guttun würde, und überlegen Sie sich, wie Sie diese Bedürfnisse erfüllen. Anfangs kann es helfen, sich diese Fragen aufzuschreiben und sie auch schriftlich zu beantworten. So verlieren Sie sich nicht in unnötigen Gedanken und können die wichtigen besser sortieren. Es geht darum, wie es Ihnen geht und was Sie gerade brauchen. Alles andere ist erst einmal zweitrangig. Dazu kommen dann noch drei Punkte, über die Sie bestimmt schon das ein oder andere Mal gestolpert sind. Kein Wunder, denn diese tragen im Allgemeinen zu einer besseren körperlichen und mentalen Gesundheit bei und lassen sich in jedem Ratgeber finden: ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.

Jetzt fehlt nur noch der letzte und entscheidende Schritt: Sie müssen anfangen! Damit Sie dabei nicht alleine sind, haben wir einige motivierende Tipps für Sie gesammelt. Und denken Sie immer daran: Auch bei der Selbstfürsorge müssen Sie nicht jeden Tag 100 Prozent geben. Nicht jeder Tag ist gleich. An manchen haben Sie mehr, mal weniger und manchmal auch gar keine Zeit. Das bedeutet aber nicht, dass Sie aufhören müssen. Lesen Sie sich bei Gelegenheit unsere Anregungen nochmals durch und machen Sie einfach am nächsten Tag weiter.

Für jeden Tag

Fragen an mich selbst

Um den Dialog mit sich anzufangen, beginnen Sie am besten mit einer einfachen Frage: Wie geht es mir eigentlich? Und dann: Was fühle ich gerade? Wie fühlt sich mein Körper an? Welche Gedanken beschäftigen mich? Das wird Sie vielleicht etwas Überwindung kosten, doch je häufiger Sie diese Fragen an sich selbst stellen, desto einfacher wird es, sie zu beantworten.

Think positive

Eine positive Einstellung zu haben, ist manchmal nicht leicht. Helfen können schon ein paar bejahende Worte und Gedanken am Morgen. Wenn Sie morgens vorm Spiegel stehen, dann fragen Sie sich, worauf Sie besonders stolz sind. Egal ob ein körperliches oder charakterliches Merkmal. Ein kleines Kompliment an sich selbst schafft Selbstvertrauen und genau das brauchen wir, um durch den Alltag zu kommen: das Vertrauen, dass wir alles meistern können.

Illustration Entspannung

Danke an mich

Halten Sie alles fest, wofür Sie dankbar sind – die großen wie die kleinen Dinge. Zum einen hilft es, sich darüber klar zu werden, dass es um vieles oft gar nicht so schlecht steht wie zunächst gedacht. Zum anderen können diese Dankbarkeitsnotizen Ihnen an schlechten Tagen zu positiverem Denken verhelfen. Schreiben Sie alles in Ihrem Tagebuch auf oder notieren Sie die Dinge auf kleinen Zetteln und sammeln diese in einem schönen Glas oder einer Vase. So können Sie immer mal wieder einen Zettel ziehen und sich daran erfreuen.

Liebes Tagebuch...

Ja, richtig gelesen! Sie sollten wieder Tagebuch führen und sich alles, was Ihnen beliebt, von der Seele schreiben. Egal ob im Smartphone, Taschenkalender, Bullet Journal oder einem einfachen Notizbuch: Halten Sie Ihre tägliche Stimmung, Ihre Gedanken, Ihren Schlaf- und Bewegungsrhythmus und vor allem kleine und große Glücksmomente fest. Machen Sie sich zu Ihrem eigenen offenen Buch, um sich so selbst ein wenig analysieren zu können: Wann habe ich schlechte Tage, wann gute? Wovon hängt das ab? Inwiefern ist schlechte Stimmung selbst verschuldet oder vielleicht völlig unbegründet? Lernen Sie sich selbst lesen.

Von morgens bis Abends

Beim Thema Selbstfürsorge geht es nicht allein um unsere mentale Gesundheit. Das Körperliche spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein liebevoller Umgang mit sich selbst bedeutet auch, sich Zeit für Bedürfnisse wie die richtige Körper-, Haut- und Haarpflege zu nehmen. Überlegen Sie sich Routinen und Rituale, um morgens nicht einfach ins

Badezimmer zu stürmen und sich schnell fertig zu machen, sondern entspannt in den Tag zu starten und abends auch entspannt jenen Tag ausklingen zu lassen.

Selbstfürsorge für Zwischendurch

Um sich auch im stressigen Alltag die Selbstfürsorge in Erinnerung zu rufen, hängen Sie sich diese drei Fragen an Ihren Kühlschrank oder Spiegel und beantworten Sie sich diese nacheinander, wenn sie davorstehen:

  • WILL ich das?
  • Will ICH das?
  • Will ich DAS?

Für immer mal wieder

Fragen über Fragen

Für diese Fragen sollten Sie sich immer mal wieder etwas Zeit nehmen – vielleicht mit einer Tasse Tee oder bei einem Spaziergang. Helfen wird Ihnen dabei Ihr Tagebuch. Achte ich auch genug auf mich und meine Gefühle? Was macht mich glücklich, was traurig? Habe ich genug Zeit für mich, meinen Körper und für Erholung? Was gibt mir Kraft und Energie?

Zeit für mich

Sie ist und bleibt essenziell: die Me-Time. Und die darf auch gerne mal etwas ausufernder sein. Tun Sie einen Tag oder gar ein Wochenende lang nur das, was Sie wollen. Gönnen Sie sich einen Tag im Spa und verbringen eine Weile offline. Die Me-Time darf gerne alle sechs bis acht Wochen an einem festgelegten Termin stattfinden. So verlieren Sie ihn nicht aus den Augen.

Nein-Sager

Werden Sie auch mal zum Nein-Sager! Sie müssen nicht immer zu allem Ja und Amen sagen. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie manchmal etwas nicht wollen oder gerade keine Zeit dafür haben. Investieren Sie Ihre wertvolle Energie, wann immer es geht, lieber in Dinge, die Ihnen wirklich wichtig sind und Sie glücklich machen.

Ich gönn mir was

Egal ob eine Pause vom Alltag, eine besonders lange Sport- oder Yogasession, die letzten Kapitel Ihres aktuellen Buches: Gönnen Sie sich regelmäßig das, wonach Ihnen der Sinn steht. Sich selbst zu belohnen, bedeutet auch, für sich selbst zu sorgen.

Bildnachweis: Shutterstock, Illustrationen: Claudia Guse

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