Nein sagen!

Warum wir öfter "Nein" sagen sollten

Jemandem einen Wunsch abzuschlagen oder eine Einladung abzulehnen, ist nicht immer leicht. Warum es aber guttut, öfter mal Nein zu sagen, und wie Sie dies schaffen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, erfahren Sie hier.

Immer und immer wieder stimmen wir allem Möglichen zu. Dabei wissen wir meist schon im Moment oder unmittelbar danach, dass wir das, was wir gerade zugesagt haben, gar nicht wollen oder leisten können. Sei es ein neues Projekt auf der Arbeit, welches unser Pensum maßlos übersteigen würde, der Umzug eines Freundes, für den wir eigentlich keine Zeit haben oder die dritte Verabredung diese Woche, die uns einfach zu viel wird – oft sagen wir „Ja“, obwohl wir eigentlich „Nein“ denken. Doch woran liegt es, dass wir so anderen so schlecht einen Korb geben können?

Vom Ja getrieben

Die Gründe für unser Bedürfnis allem und jedem zuzustimmen, liegen oft bereits in unserer Kindheit begründet. Immer schön höflich sein, nicht auffallen und tun, was von einem verlangt wird, ist in jungen Jahren oft die Devise. Kein Wunder, dass wir Nein-Sagen im erwachsenen Alter mit Auflehnung auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite in Verbindung bringen. Heute sind es verschiedenste Gründe, aus denen wir Ja sagen: Wir sind getrieben von auferlegtem Pflichtgefühl, tun Gefallen, um anderen zu gefallen oder handeln aus Angst. Angst vor enttäuschten Blicken, vor negativen Reaktionen und Folgen. Oder aus Angst, nicht gemocht zu werden, nicht genug zu sein, allein zu sein. Auch die Angst, sich etwas entgehen zu lassen, ist häufig ein Grund, der uns „Ja“ statt „Nein“ sagen lässt. Ob im beruflichen Umfeld, im Privaten mit Verwandten oder Freunden, viele haben stets die Sorge, etwas zu verpassen, wenn sie nicht an diesem oder jenem Event teilnehmen. Während wir uns also von Projekt zu Projekt hangeln, uns von einer Verabredung in die nächste stürzen, übersehen wir schnell, wie unsere eigenen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben und unser Stress-Level steigt. Da hilft nur eins: sich auf sich selbst besinnen und lernen, Prioritäten zu setzen.

Überarbeiteter Mann am Schreibtisch

Aus fremd- wird selbstbestimmt

Dauerhaft mehr zu geben als man zurückbekommt, nagt am Selbstbewusstsein, macht einen langfristig mürbe und unzufrieden. Wer sich selbst immer hinten anstellt, tut sich auf Dauer nichts Gutes. Umso wichtiger ist es deshalb, sich um sich selbst zu sorgen. Dabei lohnt es sich, ab und an „Nein“ zu den Belangen anderer und „Ja“ zu sich und den eigenen Bedürfnissen zu sagen. Schon bald wird klar, wie viel wertvolle Zeit man dadurch gewinnt. Je selbstbestimmter wir handeln, desto mehr stehen wir im Einklang mit uns. Wir sollten so gut es geht selbst entscheiden, wie wir unsere Zeit verbringen und unsere Ressourcen nutzen wollen. Nur dann haben wir genug Kraft, Energie und Lust unseren Alltag zu meistern und darüber hinaus anderen unsere Hilfe anzubieten. So kann ein „Nein“ zu jemand anderem ein „Ja“ zu sich selbst sein. Ein „Nein“ an richtiger Stelle macht uns nicht nur glücklicher, es stärkt tatsächlich auch unsere mentale und allgemeine Gesundheit.

Gesten nein sagen
Gesten nein sagen

Nein sagen – so geht’s

Wie es Ihnen gelingt, öfter „Nein“ zu sagen und wie Sie es schaffen, dabei standhaft zu bleiben, zeigen wir Ihnen mit diesen neun nützlichen Tipps. Denn ein „Nein“ kann so einfach sein.

Oft sagen wir reflexartig zu, ohne nachzudenken, was unsere Antwort mit sich bringt. Verschaffen Sie sich ein Zeitfenster, um zu entscheiden.

Ein klar formulierter Grund kann helfen, entschlossen „Nein“ zu sagen, und macht es auch Ihrem Gegenüber leichter, Ihre Entscheidung nachzuvollziehen.

Machen Sie sich klar, was es Sie kostet, „Ja“ zu sagen oder „Nein“ zu sagen. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Zeit verbringen möchten und verlieren Ihre Bedürfnisse nicht aus den Augen.

Gönnen Sie sich selbstbewusst Me-Time, erlauben Sie sich Ihre Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen. Neben all den Erledigungen für und all den Erlebnissen mit anderen braucht jeder etwas Zeit für sich.

Machen Sie sich frei davon, anderen immer gefallen zu wollen und lassen Ihr Pflichtgefühl ab und an hinter sich. Liebe und Anerkennung werden nicht an einzelnen „Jas“ oder „Neins“ gemessen.

Vertreiben Sie die Angst vor negativen Reaktionen und Konsequenzen. Seien Sie gelassen und lenken Sie Ihren Blick auf die positiven Effekte Ihrer Entscheidung.

Erlauben Sie sich, Ihre Meinung zu ändern und aus Ihrem „Ja“ auch im Nachhinein noch ein „Nein“ zu machen. Es ist völlig legitim, Entscheidungen zu überdenken und sich umzuentscheiden.

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