Was sind Kokosblütenzucker und Kokosblütensirup?

Der Name klingt exotisch und verströmt einen Hauch Poesie: Kokosblütenzucker. Die Alternative zum weißen Haushaltszucker ist auch hierzulande immer häufiger zu finden. Doch was ist Kokosblütenzucker eigentlich genau, wie lässt er sich verwenden und für wen eignet er sich? Alles Wissenswerte erfahren Sie hier.

Mann klettert auf Kokospalme, um Kokosnüsse zu ernten

Was ist Kokosblütenzucker?

Kokosblütenzucker gewinnt man aus dem Blütenstand der Kokospalme. Diese Palmen brauchen viel Wärme und sind deshalb in tropischen Gegenden zu Hause. Die Blüte in der Krone des bis zu 30 Meter hohen Baumes wird abgebunden und angeschnitten. Leicht nach unten geneigt, tropft so kostbarer Saft aus der Blüte heraus in einen Behälter.

Nun ist Handarbeit gefragt. Farmarbeiter klettern zweimal am Tag an schmalen Leitern hinauf und leeren die Behälter. Dieser Saft muss schnell weiterverarbeitet werden, da er sonst zu gären beginnt.

Beim Kochen wird er zunächst dickflüssig und zum Kokosblütensirup. Verarbeitet man ihn weiter, entsteht der Kokosblütenzucker. Während eines längeren Abkühlungsprozesses kristallisiert sich der Sirup und wird fest.

Unter ständigem Rühren und Verreiben bildet sich eine krümelige Masse, aus der bei einem Siebprozess leicht bräunliche Zuckerkristalle entstehen, die man dann im Handel kaufen kann.

Drei verschiedene Zuckersorten auf einem Tisch in kleinen Schalen

Wie unterscheidet sich Kokosblütenzucker von Haushaltszucker?

Der Kokosblütenzucker wird nicht raffiniert, das heißt, es bleiben einige der natürlichen Vitamine, Mineralien wie Eisen, Zink, Kalzium und Kalium, sowie Inulin und Antioxidantien erhalten.

Allerdings sind die enthaltenen Mengen der Nährstoffe zu gering, um uns beim von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Tagesverbrauch von 25 Gramm Zucker ausreichend damit zu versorgen.

Kokosblütenzucker hat etwa so viele Kalorien und Kohlenhydrate wie der handelsübliche weiße Raffinadezucker.

Allerdings ist der glykämische Index im Gegenteil zu normalem Zucker (56 bis 75) viel niedriger (35):

Der Zucker wird daher nur langsam vom Blut aufgenommen und der Körper schüttet weniger Insulin aus. Essen wir normalen Haushaltszucker, steigt der Blutzuckerspiegel schnell an und fällt danach stark ab.

Dadurch stellt sich nach dem Verzehr gewöhnlich rasch wieder ein starkes Hungergefühl ein. Dies ist beim Kokosblütenzucker weniger stark ausgeprägt.

Kokosblütenzucker in einer Schale auf einem Tisch neben einer offenen Kokosnuss

Für wen eignet sich Kokosblütenzucker?

Die Nachfrage nach natürlichen und bekömmlichen Alternativen zu konventionellem Zucker steigt immer mehr. Doch wie bei jeder Zuckerart gilt auch bei Kokosblütenzucker grundsätzlich: in Maßen genießen!

Wegen des geringeren Verarbeitungsprozesses eignet er sich für alle, die im Vergleich zu Raffinadezucker eine natürlichere Alternative suchen:

Kokosblütenzucker ist zu 100 Prozent natürlich.

Auch Schwangere dürfen beruhigt zugreifen und sich das Leben damit versüßen.

Weiße kleien Torte mit Kokosblütenzcuker hergestellt auf Teller

Kochen, Backen, Naschen – Verwendung von Kokosblütenzucker

Der hellbraune Kokosblütenzucker lässt sich prinzipiell genauso verwenden wie brauner Zucker oder Rohrzucker. Auch wenn es verwundern mag:

Er schmeckt kein bisschen nach Kokos.

Dafür hat er eine leicht karamellige Note mit einem Hauch von Vanille und Malz – perfekt für Süßspeisen, Getränke, Desserts und Co.

Und die Süßkraft von Kokosblütenzucker?

Die entspricht beinahe eins zu eins der Süßkraft von Haushaltszucker, was die Dosierung von Kokosblütenzucker völlig unkompliziert macht. Beachten sollten Sie jedoch, dass die karamellige Note und die dunkle Farbe des Kokoszuckers Geschmack und Tönung der zubereiteten Gerichte leicht verändern können.

Süßkraft verschiedener Zucker im Vergleich:

Süßungsmittel Süßkraft
Lactose (Milchzucker) 0,3
Malzzucker0,6
Traubenzucker0,5 – 0,8
Haushaltszucker1
Kokosblütenzucker1
Honig 1,2
Fruchtzucker 1,0 – 1,8
Aspartam200
Stevia300

Die Angaben zur Süßkraft können Sie übrigens nutzen, um das Verhältnis von Haushaltszucker zum Zuckerersatz in einem Rezept zu errechnen, damit Sie dieselbe Süße erhalten.

Der Kokosblütenzucker kann demnach genauso eingesetzt werden wie herkömmlicher Raffinadezucker, sei es Gebäck, Pudding, Eiscreme, Getränke oder sogar Salatdressings und Soßen, zu denen Sie eine Prise Zucker geben würden. Die leichte Karamellnote verleiht den Gerichten einen exotischen Anstrich und lässt Sie Gewohntes neu erleben. Egal ob im Smoothie zum Frühstück oder im Tee zum Abend – Kokosblütenzucker passt wunderbar!

Allerdings ist ein klein wenig mehr Geduld gefragt, denn er löst sich in Flüssigkeiten etwas langsamer auf und verbindet sich nicht so leicht mit frischem Teig. Dafür belohnt er uns mit einem volleren Geschmackserlebnis.

Kokosnüsse an Kokospalme von unten fotografiert

Worauf sollten Sie achten?

Wer sich – statt für lokalen Bio-Honig oder Zucker aus regionalen Bio-Zuckerrüben – für den weit gereisten Kokosblütenzucker als Alternative entscheidet, sollte darauf achten, dass dieser aus nachhaltigem und fair gehandeltem Bio-Anbau kommt.

Nur so sind eine nachhaltige Bewirtschaftung und ein gerechter Lohn für die Farmer in den Herkunftsländern gewährleistet.

Für konventionelle Kokospalmen-Monokulturen wird ansonsten wertvoller Regenwald geopfert.

Backen mit Kokosblütenzucker ist genauso leicht (oder schwierig) wie mit seinem raffinierten Bruder. Wir haben einige leckere Rezepte für Sie zusammengestellt, mit denen Sie das exotische braune Gold zu Hause selbst einmal testen können. Leckere Cookies und Streusel-Aufläufe warten auf Sie! Wir wünschen einen guten Appetit und fröhliches Naschen!

Sie sehen eine spritzende Kokosnuss.

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